Militärparade: Putin richtet eine Botschaft an das Ausland

Militärparade: Putin richtet eine Botschaft an das Ausland
Während der pompösen Parade zur Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, äußerte sich der Präsident zum Thema "Neonazismus".

Den 74. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über die Nationalsozialisten hat Russland erneut mit militärischem Protz und kommunistischem Kitsch begangen: Einer monumentalen Militärparade in Moskau. Der 9. Mai ist der wichtigste patriotische Feiertag des Landes, die kommunistische Symbolik ist dabei nur Beiwerk, zum Schüren von Großmachtsgefühlen - setzt Putin doch selbst innen- wie außenpolitisch eher auf Ultrakonservative, Nationalisten wie Rechtspopulisten.

Russands Präsident Wladimir Putin nutze den Anlass aber für eine politische Botschaft an das Ausland: Er rief zu internationaler Zusammenarbeit gegen Terrorismus und Neonazismus auf. Das wohl mit Blick auf Syrien und die Ukraine. In Syrien vertritt Moskau seine Interessen in der Regon militärisch aufseiten der Regierung; in der Ukraine wiederum kämpfen von Russland unterstützte Milizen gegen die Regierung in Kiew, die von Moskau in Regelmäßigkeit als "faschistisch" bezeichnet wird - wobei Moskau das Drängen der Ukraine nach größerer Distanz zu Russland praktisch mit "Separatismus" und "Faschismus" gleichsetzt. Nachsatz: Begriffe wie Faschismus oder Neonazismus stehen in Russland ideologiefrei stellvertretend für alles was feindlich ist.

"Wir rufen alle Länder dazu auf, unsere gemeinsame Verantwortung anzuerkennen für die Gründung eines effektiven und für alle gleichen Sicherheitssystems", sagte Putin am Donnerstag in Moskau. Was Putin damit meinte, führte der Staatschef nicht näher aus.

Militärparade: Putin richtet eine Botschaft an das Ausland

Raketenwerfer

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Panzer

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Noch mehr Soldaten

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Panzer vor dem Kreml

Militärparade: Putin richtet eine Botschaft an das Ausland

Präsident Putin

Schweres Geschütz und jede Menge Soldaten

Mehr als 13.000 Soldaten marschierten während der Parade über den Roten Platz. Im Anschluss gab es eine riesige Waffenschau. Panzer, Luftabwehrsysteme und Raketen zogen durch das Machtzentrum der russischen Hauptstadt. Eine Flugschau sagten die Luftstreitkräfte wegen schlechter Wetterverhältnisse ab.

Die Sicherheitsvorkehrungen waren extrem wegen des Aufgebots an militärischem Gerät. Auch in vielen anderen Städten Russlands gab es Militärparaden und Gedenkfeiern. Er endet traditionell am Abend mit Feuerwerk.

Gedenkfeier in Russland einen Tag später

Russland feiert das Kriegsende am 9. Mai und damit einen Tag später als der Westen, weil 1945 die deutsche Kapitulation vor den Sowjettruppen in der Nacht vom 8. zum 9. Mai zu einer Zeit erfolgte, als in Moskau Mitternacht vorbei war. Die Sowjetunion verzeichnete im Kampf gegen den Faschismus mehr als 27 Millionen Tote und damit die mit Abstand größte Zahl der Opfer.

In Österreich fand am Mittwoch eine Gedenkfeier samt Konzert am Wiener Heldenplatz statt.

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