Militärexperte Reisner: Ukraine stoppte Russen vor Kiew durch Flutung
Der Militäranalyst und Garde-Kommandant des Österreichischen Bundesheers, Markus Reisner, geht davon aus, dass Russland den Kachowka-Damm gezielt gesprengt hat. Dadurch seien im Süden große Abschnitte der 1.200 Kilometer langen Front für beide Seiten militärisch temporär nicht nutzbar. Reisner erinnerte in einem Profil-Interview daran, dass die Ukraine durch eine Dammsprengung den russischen Vormarsch auf Kiew gestoppt habe.
➤ Mehr dazu: Wer welche Gründe für eine Sprengung des Kachowka-Damms hätte
"Nordwestlich von Kiew haben die Ukrainer am Anfang des Krieges den Zugang zum Fluss Irpin gesprengt. Durch die Flutung des Flussbetts und die Sprengung wichtiger Brückenübergänge war es möglich, die Russen aufzuhalten. Ihnen war der Zugang nach Kiew von Westen gesperrt", erklärte Reisner.
Für eine gezielte Sprengung des Kachowka-Damms durch Russland spreche, "dass die Russen den Damm vermint haben und immer wieder mit einer Sprengung und einem Dammbruch gedroht haben. Für eine Verantwortung der Russen spricht auch, dass der Staudamm unter ihrer Kontrolle war. Sie wollten wohl den Vormarsch der Ukraine, konkret eine amphibische Anlandung im Süden, verhindern", so der Militärexperte.
➤ Mehr dazu: Sabotage oder Terror? Was hinter der Zerstörung des Staudamms steckt
Kommentare