Mexiko: "Wir sind nicht der Wartesaal der USA"

Miguel Angel Osorio Chong
Mexiko wolle und könne keine Migranten aus Mittelamerika aufnehmen, sagt der mexikanische Innenminister.

Mexiko will den USA bei den geplanten Abschiebungen von Millionen illegalen Einwanderern nicht helfen. "Wir sind nicht der Wartesaal für jene, die in die USA wollen", sagte der mexikanische Innenminister Miguel Angel Osorio Chong am Freitag im Radiosender Formula.

Neue Richtlinien des US-Heimatschutzministerium sehen vor, dass illegale Einwanderer nach Mexiko zurückgeschickt werden, bis über ihr Verfahren entschieden ist. Mexiko wolle und könne keine Migranten beispielsweise aus Mittelamerika aufnehmen, sagte Osorio Chong.

Streitthema Nummer eins mit USA

Am Donnerstag waren US-Außenminister Rex Tillerson und Heimatschutzminister John Kelly zu Gesprächen nach Mexiko gereist. Der Ton war zwar versöhnlich, in der Sache blieben beide Seiten allerdings hart. Besonders beim Thema Migration gibt es große Differenzen zwischen den Nachbarn.

In den USA leben schätzungsweise 5,8 Millionen Mexikaner ohne Aufenthaltsgenehmigung. Allerdings war die Nettoeinwanderung aus Mexiko in die Vereinigten Staaten zuletzt negativ. Aus Guatemala, El Salvador und Honduras machen sich allerdings jedes Jahr Zehntausende Menschen auf den Weg in die USA. Bisher arbeiten Mexiko und die USA bei der Bekämpfung der illegalen Migration eng zusammen.

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