Merkel: "Müssen von Terroranschlag ausgehen"

Es wäre schwer zu ertragen, wenn der Täter Asylwerber sei, sagte Angela Merkel am Vormittag.

Eine hörbar tief betroffene Angela Merkel hat bei einer Pressekonferenz soeben ein Statement zum Anschlag abgegeben. "Dies ist ein sehr schwerer Tag. Ich bin wie Millionen von Menschen in Deutschland entsetzt, erschüttert und tieftraurig über das, was gestern Abend geschehen ist", sagte Merkel. Die Tat sei "grausam und letztlich unbegreiflich".

"Ich denke in dieser Stunde zuallererst an diese Menschen, an die Toten, Verletzten und Angehörigen. Ein ganzes Land ist mit ihnen in tiefer Trauer vereint. Wir alle hoffen und viele beten für sie." Dann dankte Merkel den Einsatzkräften und Ermittlern. Sie habe "großes Vertrauen in die Männer und Frauen, die daran arbeiten. Die Tat wird bestraft werden, so hart wie es unsere Gesetze verlangen."

"Wir müssen aus jetzigem Stand von einem terroristischen Anschlag ausgehen."

"Schwer zu ertragen"

Dann kam Merkel darauf zu sprechen, dass es sich beim Verdächtigen um einen Asylwerber handeln könnte: "Ich weiß, dass es für uns alle besonders schwer zu ertragen wäre, wenn sich bestätigen würde, dass ein Mensch diese Tat begangen hat, der in Deutschland um Schutz und Asyl gebeten hat. Es wäre besonders widerwärtig gegenüber den vielen Menschen, die unseren Schutz tatsächlich brauchen und sich um Integration bemühen."

Sie werde am Nachmittag selbst zum Breitscheidplatz fahren, um dort ihre Anteilnahme auszudrücken. "Millionen von Menschen, auch ich, fragen sich an diesem Morgen, wie es sein kann, dass beim unbeschwerten Bummel am Weihnachtmarkt ein Mörder so vielen den Tod bringt. Eine einfache Antwort habe auch ich nicht."

"Die Angst vor dem Bösen darf uns nicht lähmen", sagte Merkel. Sie werde das Sicherheitskabinett ein. Die zuständigen Minister und die Chefs der Sicherheitsbehörden wurden noch am Vormittag die Lage und mögliche Konsequenzen beraten, sagt die Kanzlerin.

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