Medien veröffentlichen Tausende Mails des US-Immunologen Fauci

Medien veröffentlichen Tausende Mails des US-Immunologen Fauci
Der Schriftverkehr aus den Anfangsmonaten der Pandemie zeigt, wie chaotisch die Lage war.

Anthony Fauci ist Amerikas Gesicht im Kampf gegen Corona. Für seine Fans ist der 80-jährige Immunologe die Stimme der Vernunft, für seine Kritiker – darunter auch Donald Trump – ein Angstmacher. Kalt lässt der Wissenschaftler, der mit Joe Biden bereits dem siebten US-Präsidenten dient, kaum jemanden.

Nun veröffentlichten US-Medien Teile des eMail-Verkehrs von Fauci aus den Anfangsmonaten der Pandemie, die sie auf Grundlage des Gesetzes zur Informationsfreiheit erhalten hatten. Sie zeigen unter anderem, wie chaotisch die Lage im Frühjahr 2020 war.

Fauci sei täglich mit bis zu 1.000 Nachrichten von Kollegen, ausländischen Regierungen, Reportern, Promis und Privatpersonen überschwemmt worden, berichteten Washington Post und das Onlinemedium Buzzfeed am Mittwoch. Diese hätten seinen Rat oder seine Hilfe erbeten oder ihn einfach nur ermutigen wollen. In den eMails taucht der chinesische Gesundheitsexperte George Gao ebenso auf wie Bill Gates oder Mark Zuckerberg.

"Tony"

Fauci habe versucht, viele Anfragen selbst zu beantworten, manchmal weit nach Mitternacht. Er kommunizierte „höflich, zurückhaltend und einfühlsam“ und habe stets mit einem schlichten „Tony“ unterzeichnet. Direkte Kritik an Trump gehe aus den freigegebenen Mails nicht hervor.

Es sei nicht das gesamte angeforderte Material freigegeben worden, schrieb Buzzfeed. Einige Stellen seien geschwärzt.

"Surreal"

Der Hype um ihn selbst scheint Fauci jedenfalls nicht ganz geheuer zu sein. „Wahrlich surreal. Hoffentlich hört das alles bald auf“, habe Fauci in einem der eMails dazu geschrieben. „Es ist ganz und gar nicht angenehm, das ist sicher.“

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