McDonald's versorgt Israels Militär mit Gratis Big Macs – und erntet Kritik

McDonald's versorgt Israels Militär mit Gratis Big Macs – und erntet Kritik
Währenddessen haben Filialen mehrerer muslimischer Länder Hilfsgüter nach Gaza geschickt. Ein Streit darüber ist entbrannt, auf welcher Seite die Fast-Food-Kette steht.

Big Macs und Pommes Frites für alle israelischen Krankenhäuser und Militäreinheiten: Bereits kurz nach dem Angriff der national-islamistische Hamas hat McDonald's in Israel Medienberichten zufolge begonnen, Zivilisten und Militär mit kostenlosem Essen zu versorgen. Über 10.000 Mahlzeiten sollen bereits an die Bevölkerung gespendet worden sein. Zudem soll für Soldaten ein genereller Rabatt von 50 Prozent gelten.

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Diese Aktion löste bei Unterstützern der palästinensischen Bevölkerung Empörung aus. In den sozialen Medien wurde, unter anderem auf X, unter #BoycottMcDonalds zu einem Boykott der Fast-Food-Kette aufgerufen.

Shazil Khan, ein pakistanischer Politiker der zentristischen und nationalistischen Tehreek-e-Insaf-Partei des ehemaligen Premierministers Imran Khan, rief seine Anhänger auf, nicht bei McDonald's zu essen.

Im Libanon sollen pro-palästinensische Gruppen sogar ein McDonald's-Restaurant angegriffen haben.

Daraufhin verkündeten Filialen in muslimischen Ländern, Spenden an die palästinensische Bevölkerung zu schicken: So soll McDonald's Türkei eine Million US-Dollar nach Gaza geschickt haben. Dem folgten McDondald's-Filialen in Kuwait, im Oman, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien und Bahrain.

Gut zu wissen: Die McDonald's Corporation ist im Besitz von Aktionären, die meisten Filialen haben in jedem Land einen anderen Eigentümer. Das bedeutet, McDonald's agiert in jedem Land autonom. McDonald's-Filialen in den USA und in Europa haben bisher keine Stellungnahme zum Krieg abgegeben.

Die Friedenstheorie der Goldenen Bögen

Die Nachrichtenagentur Middle East Eye erinnert anlässlich der Debatte an die 1996 vom amerikanischen New York Times-Kolumnisten Thomas Friedman entwickelte "Golden Arches Theory of Conflict Prevention". Er argumentierte, dass keine zwei Länder, in denen es McDonald's gibt, miteinander in den Krieg ziehen würden. Solche Länder seien ausreichend wohlhabend und so global integriert, dass die Menschen "nicht gerne Kriege führen". Lieber stünden sie "in der Schlange auf Burger."

Die Theorie gilt längst als widerlegt.

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