Insel Kihnu in der Ostsee: Das letzte Matriarchat Europas

Insel Kihnu in der Ostsee: Das letzte Matriarchat Europas
Der Alltag auf der kleinen Ostsee-Insel Kihnu wird von Frauen bestimmt. Eine Besonderheit, die in Europa einzigartig ist – und sogar auf dem Opernball zur Sprache kam.

Kaja Kallas ist eine erfahrene Tänzerin. Jahrelang habe sie Unterricht genommen, erklärte die estnische Ministerpräsidentin am Donnerstag in der Ehrenloge des Wiener Opernballs, sich sogar auf Walzer spezialisiert. Bei dem plötzlichen Themenwechsel im ORF-Interview dürfte ihr dennoch schwindelig geworden sein. 

„Wir haben noch nicht darüber geredet“, meinte Kallas mit Blick auf Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und verzog das Gesicht. Dann fügte sie lachend hinzu: „Ich glaube, er hat Angst davor.“ Kallas war auf einen Ort in ihrer Heimat angesprochen worden: Die kleine Ostsee-Insel Kihnu, gerade einmal sieben Kilometer lang und halb so breit, die sich bis heute eine kulturelle Eigenheit bewahrt hat – dort haben Frauen das Sagen. 

Die Frage, die Kallas zum Schmunzeln brachte, lautete also: Könnte ein solches Matriarchat auch in Österreich funktionieren?

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