"Massiver Angriff" auf Kiew: Toter bei Hochhausbrand
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sowie in der Zentral- und Nordukraine hat es in der Nacht auf Dienstag erneut Luftalarm gegeben. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, berichtete von Explosionen in der Stadt. Er sprach von einem "massiven Angriff". Die Luftabwehrsysteme in Kiew funktionierten, teilt die Militärverwaltung der Stadt mit.
Herabfallende Trümmer eines zerstörten russischen Flugkörpers haben nach Klitschkos Angaben ein Feuer in einem Hochhaus in Kiew entfacht. Die Bewohner werden evakuiert, eine Person sei nach vorläufigen Angaben verletzt. Herabfallende Trümmer trafen mehrere Stadtteile der Hauptstadt, darunter die historischen Viertel Podil und Petscherskyj.
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bezeichnete unterdessen die Niederlage Russlands als wichtigstes Ziel der bevorstehenden Gegenoffensive seines Landes.
"Wir müssen die Gewissheit der Russen erschüttern, dass sie diesen Krieg gewinnen können. Russland muss und wird diesen Krieg verlieren", sagte Resnikow den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Quest-France" (Dienstagausgaben). "Wir werden alle vorübergehend besetzten Gebiete der Ukraine befreien, bis wir die international anerkannten Grenzen von 1991 wiederhergestellt haben." Das schließe die Halbinsel Krim ebenso ein wie die Gebiete Luhansk und Donezk.
Resnikow sieht für die Ukraine reelle militärische Fortschritte im Sommer. "Und zwar an zwei oder drei Stellen des Schlachtfeldes, im Süden wie im Osten. Es wird neue Fluchtwellen von russischen Soldaten auf unserem Territorium geben", sagte er den Zeitungen.
Vor dem Hintergrund dringt die Ukraine weiter auf die Lieferung von Kampfjets zur Luft-Verteidigung. "Wenn Großbritannien und Deutschland ihre Kapazitäten beim Eurofighter zusammenlegen würden, wäre das ein wichtiger Schritt", sagte Resnikow. "Es gibt ja bereits eine internationale Koalition aus Kampfpanzern mit dem Kernmodell des deutschen Leopard 2 sowie amerikanischen Abrams und britischen Challengern. Genauso könnten wir eine Kampfjet-Koalition mit dem Kernmodell F-16 sowie Eurofightern und Gripen bilden."
Gripen-Jets werden vom schwedischen Unternehmen Saab produziert. "Zunächst würden wir es aber begrüßen, wenn Deutschland bei der Ausbildung unserer Piloten auf Eurofightern mitmachen würde." Großbritannien, das eine Ausbildung angeboten hat, verfügt wie Deutschland überhaupt nicht über die von der Ukraine gewünschten F-16-Kampfjets.
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