Diesmal demonstrierten diese aber „gegen das teure Leben, Betrug und Lügen sowie für die Demokratie, freie Wahlen und die EU“, erklärten die Organisatoren. Dass so viele gekommen sind, lag jedoch vor allem an einem Gesetz für eine neue Kommission.
Umstrittenes Gesetz
Diese soll Russlands Einfluss auf die polnische Politik in den vergangenen 15 Jahren untersuchen. Man hat Angst, dass das Gesetz sich aber vielmehr gegen aus Regierungssicht unliebsame Oppositionelle – allen voran Tusk – richten könnte. Neben der EU haben die USA, ein wichtiger Verbündeter Polens, Warschau dafür bereits gerügt.
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Was die polnische Bevölkerung daran so bewegt? „Es geht jetzt um Innenpolitik und die Frage nach der politischen Zukunft Polens“, sagt Lang. Im Herbst stehen Parlamentswahlen an. Mit Kaczyński und Tusk dürften sich dann zwei ehemalige Gegner gegenüberstehen. Tusk war von 2014 bis 2019 EU-Ratspräsident, nun ist er wieder zurück in der heimischen Politik.
Gewänne er die Wahlen, würde das die Beziehung zur EU erheblich verbessern, so Lang. Einen dürfe man aber nicht vergessen: „Der nationalkonservative Andrzej Duda wäre dann noch immer Präsident.“ Über ihn könnte die PiS weiterhin viel Einfluss üben und einer möglichen Tusk-Regierung das Leben schwer machen.
Justizreform verstößt gegen EU-Recht
Erst am Montag wurde Polen zum wiederholten Mal vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) verurteilt. Demnach verstoßen Bestimmungen der polnischen Justizreform von 2019 gegen EU-Recht. Bereits seit 2021 hält Brüssel im Streit um die polnische Rechtsstaatlichkeit hohe Geldsummen für Warschau zurück.
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Ob die Opposition die anstehende Wahl gewinnen kann, ist noch schwer zu sagen. Kaczyński nutzt laut Lang den Regierungsvorteil der PiS: „Die PiS gibt die Themen vor. Wenn sie etwa das Kindergeld erhöht, kann die Opposition wenig dagegen sagen.“ Kaczyńskis Partei würde bei einem erneuten Sieg nach innen wie nach außen „mit breiter Brust“ und in ihren Positionen gefestigt auftreten. Die PiS sei zudem gut im Wahlkämpfen, Lang erwartet einige Überraschungen: „Da wird noch viel Wasser die Weichsel runterfließen.“
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