Macrons großes Schweigen am Nationalfeiertag

Macrons großes Schweigen am Nationalfeiertag
Präsident Macron hat seine Fernsehansprache verschoben – zu groß ist die Angst vor neuen Krawallen, die dem Land Hunderte Millionen Euro an Schaden zugefügt haben.

aus Paris Simone Weiler

Bilder von Präsident Emmanuel Macron am heutigen Nationalfeiertag – etwa von der traditionellen Militärparade über die Prachtavenue Champs-Élysées, zu der er den indischen Premierminister Narendra Modi als Ehrengast eingeladen hat – wird es zwar geben, aber keinen Ton. Eine Ansprache oder ein Fernsehinterview anlässlich des Feiertages, den Frankreich seit 1880 begeht, gibt es nicht. Der Präsident werde "bis Ende Juli in einem von ihm gewählten Format" öffentlich das Wort ergreifen, ließ Regierungssprecher Olivier Véran wissen.

Während einige seiner Vorgänger wie François Hollande und Jacques Chirac besonders treu am Interview am 14. Juli festhielten, ließ sich Macron seit seinem Amtsantritt 2017 nur zweimal darauf ein: 2020, als die Corona-Pandemie für große Verunsicherung sorgte, und 2022, wenige Wochen nach den Parlamentswahlen, bei denen Macrons Parteienbündnis die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung verlor.

Dass er dieses Mal auf eine Wortmeldung verzichtet, überrascht dennoch, da der Präsident die Agenda bei einer Fernsehansprache im April selbst vorlegte.

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