"Macht euch keine Sorgen"

"Macht euch keine Sorgen"
Die meisten der in Damaskus unter Beschuss geratenen UNO-Soldaten sind wieder daheim in Österreich.

Es ist alles in Ordnung, macht euch keine Sorgen.“ Daniel P. beruhigte seine Familie im obersteirischen Öblarn via Handynachricht gleich einmal selbst: Der 25-jährige Korporal war unter den Opfern des Angriffs auf UNO-Soldaten Donnerstag in Syrien, ebenso wie ein 53-jähriger Vizeleutnant aus Hornstein im Burgenland.

Die beiden bleiben vorerst in einem Militärspital in Haifa in Israel. „Das ist das beste Spital auf der Welt, was Schussverletzungen betrifft. Etwas Vergleichbares gibt es in Österreich nicht“, beschreibt Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums. „Es wäre sinnlos, ihnen die Strapazen eines Transports nach Österreich zuzumuten.“

Beide Soldaten befinden sich nicht in Lebensgefahr: Der Burgenländer hat einen Steckschuss an der Schulter, der Steirer wurde am Arm getroffen. Insgesamt wurden vier Österreicher verletzt, als die Truppe auf dem Weg zum Flughafen in Damaskus beschossen wurde. Ob das Feuer von Aufständischen oder Regierungstruppen eröffnet wurde, wird derzeit untersucht. Die beiden Leichtverletzten und die unversehrt gebliebenen 90 Kollegen wurden noch in der Nacht ausgeflogen. Sie kamen Freitagfrüh in Wien an. Die Soldaten gehörten zu jener UNO-Einheit, die die entmilitarisierte Zone auf den Golanhöhen überwacht.

Ein Jahr im Dienst

Der junge Steirer wurde Freitag in Haifa operiert, eine Woche lang dürfte er wohl noch im Spital in Israel bleiben, schätzt sein Vater Rudolf. „Aber es geht ihm gut, er hat keine bleibenden Schäden, das ist das Wichtigste.“ Seit einem Jahr ist Daniel bereits im UNO-Friedenseinsatz, der gelernte Maurer und Vater einer fünfjährigen Tochter hat sich dafür gemeldet.

Donnerstag sollte es nur zum Urlaub nach Hause gehen. „Er hat den Einsatz nämlich schon vorher um ein halbes Jahr verlängert“, berichtet Rudolf P. im KURIER-Gespräch. „Er hat sich auch überlegt, fix zum Heer zu gehen. Wie ich meinen Sohnemann kenne, ändert dieser Vorfall an seiner Einstellung nichts.“
Sein Sohn habe von Beginn an gewusst, dass so ein Einsatz gefährlich werden könne. „Bei so etwas mitzumachen ist seine Entscheidung. Da kann ich ihm als Vater nicht dreinreden.“ Von der Attacke auf die Blauhelme in Syrien und der Schussverletzung seines Sohnes wurde Rudolf P. rasch vom Militärkommando informiert, betont der Steirer. „Eine halbe, dreiviertel Stunde später sind wir auch schon angerufen worden.“

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