Luftalarm in Kiew: Ein Toter und dutzende Verletze nach Raketeneinschlägen

Aftermath of a Russian missile attack in Kyiv region
Kiew treibt Vorbereitungen für Gegenoffensive voran. London: Russland baut gewaltige Abwehranlagen.

Bei erneuten russischen Angriffen in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben in der Region Cherson ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Bei Raketenangriffen auf das Gebiet Dnipropetrowsk wurden nach offiziellen Angaben 25 Menschen verletzt. "Darunter sind drei Kinder", schrieb der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, am Montag auf seinem Telegram-Kanal. In der Stadt Pawlowhrad sei nach einem Treffer ein Feuer in einem Industrieobjekt ausgebrochen.

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Die russischen Streitkräfte hätten "im Laufe des vergangenen Tages 39 Beschüsse ausgeführt", die Stadt Cherson im Süden des Landes sei "achtmal" getroffen worden, erklärte Oleksandr Prokudin von der Militärverwaltung Cherson am Montag. "Infolge der russischen Aggression kam eine Person ums Leben und drei weitere, darunter ein Kind, wurden verletzt."

Darüber hinaus seien 25 mehrstöckige Gebäude, 19 Einfamilienhäuser, fünf Geschäfte und sechs Schul- und Kindergartengebäude beschädigt worden. In einem Dorf seien fast 40 Wohnhäuser beschädigt worden. Sieben Raketen habe die Flugabwehr abgefangen.

Derweil berichtete der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, dass in der Nacht 18 Marschflugkörper auf das Land abgefeuert worden seien. "Gegen 2:30 Uhr nachts haben die russischen Okkupanten die Ukraine mit strategischen Bombern attackiert, neun Tu-95 aus dem Kreis Olenogorsk (Murmansk) und zwei Tu-160 aus dem Raum des Kaspischen Meeres", schrieb er. 15 der 18 Marschflugkörper habe die ukrainische Flugabwehr vernichten können.

Nach Darstellung des ukrainischen Militärs nimmt die Vorbereitung seiner erwarteten Frühjahrsoffensive gegen die russischen Angreifer zunehmend Gestalt an. Eine Sprecherin des südlichen Militärkommandos sagte am Sonntag, die Unterwanderung von Russlands Logistik sei dafür eines "der Elemente". Sie bezog sich auf den Ausbruch eines Feuers, bei dem auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim am Samstag ein großes Treibstofflager zerstört worden sein soll. Der Brand habe beim russischen Militär große Besorgnis ausgelöst, zitierten ukrainische Medien Natalia Humenjuk.

"Bilder zeigen, dass Russland besondere Anstrengungen unternommen hat, um die nördliche Grenze der besetzten (ukrainischen Halbinsel) Krim zu befestigen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. Zudem seien Hunderte Kilometer Schützengräben auf international anerkanntem russischen Territorium ausgehoben worden, darunter in den Gebieten Belgorod und Kursk, die an die Ukraine grenzen.

In London wurden zwei mögliche Begründungen für die Defensivanlagen genannt. "Die Abwehranlagen unterstreichen die tiefe Besorgnis der russischen Führung, dass die Ukraine einen großen Durchbruch erzielen könnte", hieß es. "Einige Arbeiten wurden aber wahrscheinlich von lokalen Kommandeuren und Politikern in Auftrag gegeben, um die offizielle Linie zu unterstützen, dass Russland von der Ukraine und der NATO "bedroht" wird."

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