Löger sieht in Italien kein zweites Griechenland

ÖSTERREICHISCHER EU-RATSVORSITZ 2018 - INFORMELLER EU - RATWIRTSCHAFT UND FINANZEN (ECOFIN): LÖGER
Die italienische Volkswirtschaft habe mehr Substanz als die griechische, sagte Löger.

Die griechische Schuldenkrise wird sich nach den Worten von Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) in Italien so nicht wiederholen. Die italienische Volkswirtschaft habe mehr Substanz als die griechische, sagte Löger dem deutschen "Handelsblatt". Und es habe in Italien - anders als damals in Griechenland - immerhin einige Strukturreformen gegeben.

Eine Krise wie in Griechenland dürfe dort allerdings auch nicht passieren, denn Italien sei ein viel größeres Land mit einem viel höheren Schuldenberg. Er könne nicht erkennen, dass Italien auch nur daran denke, sich Unterstützung von außen zu holen, sagte Löger. Falls jedoch tatsächlich ein Rettungspaket notwendig werden würde, "hätte das für Italien ernste Konsequenzen". "Die Spar- und Reformauflagen, die wie im Falle Griechenlands erfüllt werden müssten, würden das Land vor eine sehr harte Realität stellen."

Budgetentwurf

Die italienische Regierung hatte einen Budgetentwurf vorgelegt, der nicht den Regeln in der Eurozone entspricht. Der Etat wurde von der EU-Kommission abgelehnt. Bisher haben die beiden regierenden Parteien Lega und Fünf-Sterne-Bewegung nicht die geringste Bereitschaft für ein Einlenken gezeigt. Die Entwicklung könnte auch die ohnehin angeschlagenen italienischen Banken belasten, weil diese hohe Bestände an italienischen Staatsanleihen halten.

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