Litauen fordert 7. Sanktionspaket mit Gasembargo

Scholz mit Litauens Präsident Nauseda bei NATO-Übung
Bei seinem Besuch im Baltikum zeigte sich der deutsche Kanzler Olaf Scholz zurückhaltend gegen neue Sanktionen.

Der litauische Präsident Gitanas Nauseda hat ein siebtes EU-Sanktionspaket gegen Russland gefordert, das auch ein Gasembargo beinhalten soll. Das sagte Nauseda am Montag in Vilnius nach einem Treffen mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz und den drei baltischen Regierungschefs. Scholz äußerte sich dagegen zurückhaltend und verwies auf die bereits beschlossenen Sanktionen gegen den russischen Kohle- und Ölsektor.


Deutschland arbeite mit Hochdruck daran, auch von russischem Gas unabhängig zu werden, fügte er hinzu. So würden mit einem neuen Gesetz in aller Eile Terminals für die Flüssiggas-Nutzung ermöglicht. Anfang nächsten Jahres könnten die ersten Anlagen einsatzbereit sein. Um das Ziel einer völlige Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu erreichen, seien allerdings Investitionen nötig, die längere Zeit in Anspruch nähmen.


Die EU hatte gerade erst ein sechstes Sanktionspaket beschlossen, das einen weitgehenden Ausstieg aus der Nutzung russischen Öls bis Jahresende beinhaltet. Osteuropäische Länder wie Ungarn oder die Slowakei hatten aber Ausnahmeregeln durchgesetzt. Scholz appellierte, in der Auseinandersetzung mit Russland die Einheit der EU zu wahren.

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