Russische "Lancet"-Drohnen werden zu massivem Problem für Ukraine

Eilig bedecken die Soldaten die Haubitze, um sie vor den Blicken russischer Drohnen zu schützen. Doch genau eine solche nimmt das Video auf, das kurze Zeit später in prorussischen Telegram-Kanälen geteilt werden wird. Sie schwebt Dutzende Meter über den Soldaten, wartet – bis plötzlich eine russische Kamikazedrohne vom Typ Lancet auf die Haubitze herabstürzt und explodiert.
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Beinahe täglich tauchen mittlerweile solche Videos auf russischer Seite auf, die niederländische Open-Source-Intelligence-Website Oryx fasste Anfang März zusammen, dass mehr als einhundert Waffen oder Waffensysteme auf ukrainischer Seite von russischen Lancet-Drohnen zerstört wurden. Zu jedem einzelnen Fall gibt es Beweisfotos- oder Videos.
Seither haben die Lancet-Angriffe nicht nachgelassen – im Gegenteil. Mehreren Berichten zufolge erhöhen die russischen Streitkräfte den Druck, während die ukrainische Luftabwehr immer schwächer wird.
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Die effizienteste Art, solche Angriffe abzuwehren bietet beispielsweise der deutsche Flugabwehrpanzer Gepard, von dem die Ukraine 33 Stück besitzt – und bei dem die Munition knapp wird. Am Donnerstag vermeldete Russland die Zerstörung eines Gepard-Panzers, allerdings ohne Bestätigungsvideo. In einem entsprechenden Post ist das Foto eines Gepards im Fadenkreuz einer Drohne zu sehen.

Drei Kilo Sprengstoff
Das Modell „Lancet-3“, die Drohne ist an der markanten Doppel-X-Form ihrer Flügel zu erkennen, macht den ukrainischen Streitkräften zu schaffen. Die Lancet-3 kann etwa 40 Minuten lang in der Luft bleiben, 40 Kilometer weit fliegen und einen drei Kilo schweren Hochexplosiv-Sprengkopf tragen, der auch leichtere Panzerungen durchschlägt. Und das mit einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde.
Entwickelt wurde die Drohne unter dem Dach des Kalaschnikow-Konzerns, erprobt wurde sie unter anderem bereit sin Syrien. Laut russischen Quellen ist die Lancet-3 in der Lage, über einem Gebiet zu kreisen und sich selbständig Ziele zu suchen, wie es auch die türkische Bayraktar-Drohne könnte.
Neben der regulären Lancet-3 setzt Russland eine aufgerüstete Version gegen die Ukraine ein. Die normale Lancet-3 wiegt 12 Kilogramm, hat einen 3 Kilogramm schweren Gefechtskopf und eine Flugdauer von maximal 40 Minuten. Die aufgerüstete Version soll eine Stunde Flugzeit haben und einen 5 Kilogramm schweren Gefechtskopf – also deutlich mehr Zerstörungskraft.
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