"KZ Buchenwald steht für Barbarei der Nazis"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen aufgerufen, die Erinnerung an die nationalsozialistische Barbarei im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar wachzuhalten. „Nicht, weil wir heute Verantwortung dafür tragen, was damals geschehen ist, sondern weil wir alle, die wir uns als Menschen begreifen, Verantwortung dafür tragen, dass Vergleichbares nie wieder geschieht“, sagte Steinmeier am Sonntag bei einer Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ-Buchenwald in Weimar von 76 Jahren. „Buchenwald steht für Rassenwahn, Folter, Mord und Vernichtung.“
In das Konzentrationslager auf dem Ettersberg bei Weimar hatten die Nazis zwischen 1937 und 1945 mehr als eine Viertelmillion Menschen aus vielen Ländern verschleppt. 56 000 Menschen wurden ermordet oder starben an Folter, Hunger oder Zwangsarbeit. Am 11. April 1945 wurde das Lager mit Hilfe amerikanischer Truppen befreit.
Beunruhigend bleibe dieser Ort ganz in der Nähe der Stadt von Goethe und Schiller bis heute, sagte der Bundespräsident. Er stehe für das Nebeneinander von Hochkultur und Barbarei in der deutschen Geschichte. Es sei nicht allein die Zahl der Toten, „es sind die Umstände, unter denen Menschen in Buchenwald entrechtet und ausgebeutet, gequält und getötet worden sind, die den Schrecken dieses Ortes ausmachen. Es ist die Umkehr aller Werte, die Perversion des Rechts, der Moral und der Menschlichkeit.“
"Entrechtet, ausgebeutet, gequält, getötet"
Und es sei die Auswahl des Ortes, die Nachbarschaft zu Weimar, einer Stadt, die einen Namen in der Welt habe und verbunden sei mit der ersten demokratischen Verfassung in Deutschland.
Er sei dankbar dafür, dass viele Menschen heute dazu beitrügen, dass das Geschehene nicht vergessen werde, so Steinmeier. Das gelte insbesondere für die Zeitzeugen aus aller Welt, „die das schmerzhafte Erinnern auf sich nehmen und uns dadurch ein Vermächtnis hinterlassen“.
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