Kultur hilft: Schauplatz Lemberg

Eine Frau hält einen kleinen, etwas ängstlich aussehenden Hund im Arm.
Junge Fotografinnen halten den Alltag in ihrer Stadt fest. Der KURIER zeigt ihre Bilder und unterstützt auch ihr Projekt.
Von Uwe Mauch

Der Historiker und Kulturmanager Andreas Wenninger hatte die Idee zu diesem Projekt bereits wenige Stunden nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine. Der ambitionierte Leiter des Lemberger Kooperationsbüros der OeAD (Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung) verfolgt auch in diesem Fall zwei konkrete Ziele: „Wir wollen die ukrainische Kunstszene, aber auch humanitäre Projekte unterstützen.“

Menschen warten auf einem Bahnsteig unter einem großen Bahnhofsdach.

Zwei lachende Kinder sitzen am Fenster.

Ein kleines Mädchen ist in eine dicke Decke gehüllt.

Viele Kinderwagen stehen auf einem gepflasterten Platz in einer Stadt.

Ein Cocker Spaniel geht an der Leine auf einem Bahnsteig entlang.

Eine Katze sitzt auf einem Rollkoffer in einer belebten Fußgängerzone.

Ein Mädchen mit Mütze umarmt ein Stofftier an einem Bahnhof.

Zwei Personen gehen mit Gepäck auf einem Bahnsteig entlang.

Der geborene Wiener, der seit 2000 in Lemberg lebt, derzeit aber von Wien aus agieren muss, wandte sich via Fotoschule Wien an die Fotoschule Lemberg mit dem Namen Diego Maradona. Und die wählte binnen Stunden sechs junge Fotoreporterinnen aus, die seither den Kriegsalltag in der Stadt im Westen der Ukraine mit ihren Kameras festhalten.

Der Grundpfeiler des Projekts Lviv – Windows to the West ist die gegenseitige Wertschätzung: Die Fotografinnen verzichten auf ein Honorar, freuen sich aber, wenn ihre tägliche Arbeit mit einer Spende honoriert wird. Mit dem bisher gespendeten Geld, das der in Lemberg bestens vernetzte Andreas Wenninger sammelt, wurden dringend benötigte Medikamente und Hygienekits gekauft.

Menschen sitzen in einem Zug, gesehen durch ein Fenster.

Ein bewaffneter Soldat trägt eine Person über die Bahngleise an einem Bahnhof.

Eine Frau reicht Hilfsgüter aus einem Zugfenster an eine Person draußen.

Ein Junge hält einen orangefarbenen Ballon in einem Raum mit Feldbetten.

Zwei Jungen in karierten Schlafanzügen in einem notdürftigen Raum.

Eine Person versucht mit einem Spaten ein Grasfeuer zu löschen.

Ein Mann umarmt eine Frau inmitten einer Menschenmenge, ein Hund wird getragen.

Ein Kind steht vor einem Zelt in einer Notunterkunft.

In einem dunklen Raum liegt ein Kind und schaut auf ein leuchtendes Handy.

Soldaten helfen einem Kind beim Einsteigen in einen Bus.

Eine Frau blickt aus dem Fenster eines gelben Busses.

Eine Frau blickt aus dem Fenster eines Zuges, während eine Stromleitung vorbeizieht.

Eine lange Schlange von Menschen wartet an einer Grenze unter bewölktem Himmel.

Ein Kind mit Mütze und Schal blickt aus dem Fenster eines Busses.

„Nicht alles alleine stemmen“

Dass man auch im westukrainischen Oblast Lemberg auf die Unterstützung aus dem Ausland angewiesen ist, das kann Georg Ecker vom Österreichischen Roten Kreuz bestätigen. Der erfahrene Helfer hat in den vergangenen fast vier Wochen viele Notunterkünfte besucht. Sein Bericht ist präzise: „Es ist großartig, wie sich die Menschen hier gegenseitig helfen, wie schnell sie hier ein effizientes Netz der Nachbarschaftshilfe aufgebaut haben. Dennoch können sie nicht alles alleine stemmen.“

Eine Person knüpft Stoffstreifen in ein Tarnnetz.

Frauen arbeiten gemeinsam an Tarnnetzen in einem Innenraum.

Eine Frau misst ein rosafarbenes Band in einem hellen Raum.

Eine lächelnde junge Frau blickt durch Äste hindurch.

Eine junge Frau arbeitet an einem textilen Kunstwerk mit Stoffresten.

Junge Leute arbeiten gemeinsam an Tarnnetzen.

Eine Gruppe von Menschen arbeitet an einer Installation aus Stoffresten.

Frauen sitzen an einem Tisch und schneiden Stoff vor einer ukrainischen Flagge und Bücherregalen.

Eine junge Frau mit blonden Haaren sitzt lächelnd in einer Bibliothek und schneidet Stoff.

Ein kleines Mädchen isst ein Stück Brot inmitten einer Gruppe von Menschen.

Menschen mit Gepäck steigen eine Treppe hinauf.

Mit Spendengeld auch aus Österreich wurden bis dato unter anderem Sanitärkits für die Reinigung der Notquartiere, Duschen, Waschmaschinen und Mikrowellen bei lokalen Firmen gekauft. Oft fehlt es in den eilig umfunktionierten Quartieren für Flüchtlinge auch an einem Wasser- oder Stromanschluss. „Auch hier haben wir bereits helfen können“, sagt der ausgebildete Hydrobiologe Ecker.

Ausgegeben werden übrigens auch Gutscheine (etwa für Lebensmittel). „Damit können die Familien selbst entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben.“

Mehrere Personen sitzen und entspannen sich in einem Wohnzimmer mit Matratzen und Sofas.

In einem Raum sitzen zwei Männer, einer spielt mit dem Handy, der andere liegt mit einem Hund auf dem Boden.

Ein Korb und eine Kiste gefüllt mit Molotowcocktails.

Eine Statue ist mit Plastikplane und gelbem Klebeband verhüllt.

Das Honorar für diese Foto-Tagebücher überweist die Redaktion des KURIER direkt an das Hilfsprojekt.

Eine Menschenmenge, viele mit Winterkleidung und Gepäck, wartet.

Ein Kind zieht einen Koffer auf einem Bahnsteig, im Hintergrund stehen Züge.

Mehrere Menschen ruhen sich in einem Notlager mit Feldbetten aus.

Zwei junge Frauen sitzen auf einem Bett und schauen in die Kamera.

Ein Soldat mit ukrainischem Abzeichen hält ein Baby während einer Taufe durch einen Priester.

Eine junge Frau arbeitet an einem Wandteppich aus Stoffresten.

Eine verhüllte Statue steht im Gerüst auf einem belebten Platz.

Eine in Folie verpackte Statue steht im Gerüst, während Vögel darüber fliegen.

Drei Personen arbeiten an einem Netz und befestigen oder schneiden Stoffstücke.

Eine junge Frau mit dunklen Haaren und einer hellen Jacke steht vor einer dekorierten Wand.

Eine getigerte Katze steht auf einem Tisch und schaut in die Kamera.

Mehrere Personen befestigen Stoffstücke an einem grünen Netz.

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