Kugelhagel und Razzien in Damaskus

Kugelhagel und Razzien in Damaskus
Die syrische Armee nimmt mehrere Viertel im Süden der Hauptstadt unter Beschuss. Irans Präsident ruft unterdessen zu Geschlossenheit auf.

Während die USA gemeinsam mit der Türkei laut über eine Flugverbotszone über Syrien nachdenken, gehen die Kämpfe zwischen Armee und Aufständischen unvermindert weiter: Die syrische Armee hat am Montag mehrere Viertel im Süden der Hauptstadt Damaskus beschossen. Erstmals ist das Regime auch in der Altstadt mit Razzien gegen die Opposition vorgegangen.

In der Altstadt seien zahlreiche Menschen festgenommen worden, während anhaltende Schüsse zu hören gewesen seien. Im Morgengrauen seien die Viertel Assali, Nahr Aishe und Kadam sowie die südlichen Vororte Irbin, Artus und al-Tal beschossen worden, berichtete die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Den Angaben zufolge wurden am Montagmorgen landesweit 15 Menschen getötet, darunter zehn Zivilisten und zwei Rebellen in Damaskus. Die Zahl der Toten am Vortag gab die Beobachtungsstelle mit 146 an, darunter 71 Zivilisten, 27 Rebellen und 48 Soldaten.

Auch in der nordwestlichen Handelsmetropole Aleppo toben weiter heftige Gefechte: Die Aufständischen griffen den Sitz des Militärgeheimdiensts und eine Kaserne im Westen an. Weitere Kämpfe wurden aus den Städten Palmyra, Harasta und Deir Ezzor (al-Sor) gemeldet.

Ahmadinejad

Unterdessen sollen am Montag in Saudi-Arabien Vertreter der 57 Mitgliedstaaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Mekka zu Beratungen über die Lage in Syrien zusammenkommen. An dem Treffen unter Vorsitz von Saudi-Arabiens König Abdallah sollte auch der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad teilnehmen. Kurz vor dem Gipfel rief Ahmadinejad die muslimische Welt zur Geschlossenheit auf. Die Sonder-Konferenz der Organisation der Islamischen Zusammenarbeit in Mekka sei eine Chance zur Annäherung und zum Schutz der Interessen islamischer Nationen, sagte Ahmadinejad laut iranischen Medienberichten vor dem Abflug nach Saudi-Arabien.

"Muslimische Regierungen und Organisationen verschwenden einen Großteil ihrer Energie darauf, interne Konflikte auszutragen und einander zu schädigen", so Ahmadinejad. Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran sind wegen des Bürgerkriegs in Syrien sehr gespannt. Die Führung in Teheran unterstützt den syrischen Präsidenten Assad und wirft Saudi-Arabien, Katar sowie der Türkei vor, dessen Gegnern zu helfen. Im Gegenzug beschuldigt Saudi-Arabien den Iran, Spannungen in der Region zu schüren.

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