Kritik an Militärführung innerhalb Russlands wächst
Angesichts der Rückschläge ihrer Invasionsarmee in der Ukraine sieht sich Russlands Militärführung mit wachsender Kritik im eigenen Land konfrontiert.
Zwar sei die politische Führung davon bisher ausgenommen, doch stelle das einen Trend öffentlich geäußerten Widerspruchs gegen das russische Establishment dar, "der wohl nur schwer umgekehrt werden kann", hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Samstag.
Größere Bereitschaft
An der Spitze eines Pro-Krieg-Blocks werden demnach der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow und der Chef der Wagner-Söldnertruppe Jewgeni Prigoschin wahrgenommen, die sich für einen stärkeren Einsatz des Staates und eine größere Bereitschaft zur Eskalation des Konflikts einsetzten.
Kritik komme aber auch von TV-Moderatoren, Popstars und einer "zunehmend lautstarken Gemeinde von ultra-nationalistischen Militär-Bloggern", so die Mitteilung weiter.
"Wie ein echter Offizier"
Sehr drastische Worte fand ein hochrangiger, vom Kreml eingesetzter Beamter in der teilweise besetzten ukrainischen Region Cherson. Er hat am Donnerstag russische Militärs scharf kritisiert. In jüngster Vergangenheit häufen sich die Berichte über Kritik an den Militärs angesichts der zunehmenden militärischen Verluste Moskaus.
„Viele sagen, dass der Verteidigungsminister, der die Dinge so weit kommen ließ, sich einfach wie ein (echter) Offizier erschießen sollte“, sagte Kirill Stremousov, der amtierende Gouverneur der von Russland eingesetzten Verwaltung von Cherson, in einem vierminütigen Video, das auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde.
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