1.100 Kilogramm Sprengstoff: Ukraine griff Krim-Brücke an

Zwei Tage nach dem massiven Drohnenangriff auf russische strategische Bomber griff der ukrainische Geheimdienst SBU die Kertsch-Brücke an, die Russland mit der okkupierten Krim verbindet.
1.100 Kilogramm Sprengstoff
Der veröffentlichte Videoaufnahmen, die eine Explosion an einem der Brückenpfeiler zeigen – laut russischen Quellen wurde dieses Video (siehe unten) von einer russischen Kamera an der Brücke gemacht. Sprich: Der SBU dürfte sich in das Videoüberwachungssystem eingehackt haben. Laut SBU hatte man es geschafft, 1.100 Kilogramm Sprengstoff zur Explosion zu bringen. Der Einsatz einer Unterwasserdrohne ist wahrscheinlich. Die Brücke sei schwer beschädigt und „in kritischem Zustand“.
Kertsch-Brücke
Russische Kanäle widersprechen dieser Darstellung, behaupten, der Verkehr laufe normal weiter. Er sei „kurzfristig gestoppt“ worden, da ein Teil der Trümmer auf die Brücke geschleudert worden seien.
Dritter Angriff seit Kriegsbeginn
Auch wenn die Schäden so gering wären, wie von russischer Seite behauptet: Der Vorfall sorgt – vor allem nach dem Angriff auf die Bomber – für weitere Sorgenfalten eines russischen Militärzweigs, in diesem Fall der Marine. Sollte die Brücke von Kertsch tatsächlich schwer beschädigt sein, wäre der direkte Einfluss auf das Kriegsgeschehen jedoch weniger hoch als etwa 2022, als Russland noch keine ausgebaute Landverbindung zur Krim hatte. Es war der dritte Angriff seit Kriegsbeginn.
Der wahrscheinliche Angriff mit Unterwasserdrohnen zeigt ein weiteres Mal Schwächen im Schutzsystem der Brücke von Kertsch auf und sorgte für harsche Kritik von zahlreichen prorussischen Militärblogs. Es sei sinnlos, bei wichtiger Infrastruktur wie der Krim-Brücke stets nur auf Bedrohungen zu reagieren.
Boden-Luft-Raketen
Wie die Unterwasserdrohnen bis zur Brücke vordringen konnten, ist ungeklärt – und wird es wohl weiterhin bleiben. Fakt ist, dass die Ukraine über Unterwasserdrohnen verfügt, die mit einem sogenannten Trägheitsnavigationssystem ausgestattet sind und daher nicht elektronisch gestört werden können. Bei früheren Angriffen – etwa auf russische Kriegsschiffe vor der Krim – wurden diese Unterwasserdrohnen meist mit schweren Maschinengewehren bekämpft. Es scheint der effektivste Weg zu sein.
Auch Helikopter und Flugzeuge sind mittlerweile nicht mehr sicher: Mittlerweile sind ukrainische Wasserdrohnen mit Boden-Luft-Raketen ausgestattet.
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