Krieg in Gaza: Nach Demos Studenten von New Yorker Elite-Uni suspendiert

Krieg in Gaza: Nach Demos Studenten von  New Yorker Elite-Uni suspendiert
Nach Demonstrationen zum Krieg zwischen Israel und der Hamas Sperre für zwei Gruppen im Wintersemester an der Columbia

Die renommierte New Yorker Columbia University hat nach Demonstrationen zum Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas zwei Studentengruppen suspendiert. Eine Veranstaltung der Gruppen "Students for Justice in Palestine" und "Jewish Voice for Peace" habe "bedrohliche Rhetorik und Einschüchterungen" enthalten, erklärte der Vorsitzende des Sonderausschusses für Sicherheit auf dem Campus, Gerald Rosberg, am Freitag (Ortszeit).

Zuvor hätten die Gruppen wiederholt gegen die Universitätsrichtlinien zum Abhalten von Veranstaltungen auf dem Campus verstoßen, betonte Rosberg. Beide Gruppen wurden ihm zufolge für das gesamte Wintersemester suspendiert. Erst wenn die Mitglieder ihre Bereitschaft zeigten, sich an die Regeln der Universität zu halten, werde die Suspendierung aufgehoben.

Berichten von US-Medien zufolge hatten Hunderte Studenten der Eliteuniversität am Donnerstag die Vorlesungen verlassen, um an der von den beiden Gruppen organisierten Veranstaltung teilzunehmen. Darin forderten sie die US-Regierung auf, sich für einen Waffenstillstand bei Israels Militäreinsätzen gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen einzusetzen.

Laut US-Medien forderten die Studenten ihre Universität auf, die israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen als "Völkermord" zu bezeichnen und israelische Institutionen zu boykottieren und sich von ihnen zu trennen. "Jewish Voice for Peace" ist eine linke, anti-zionistische Organisation, der vorgeworfen wird, eine jüdische Opposition zu Israel zu fördern und die öffentliche Unterstützung Israels zu untergraben.

Kämpfer der Hamas waren am 7. Oktober brutal nach Israel eingedrungen und hatten beispiellose Gräueltaten an hunderten Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden dabei 1.200 Menschen in Israel getötet. Als Reaktion startete die israelische Armee Angriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen. Dabei wurden seither nach Angaben der Hamas mehr als 11.000 Menschen getötet. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auch an anderen US-Eliteuniversitäten wie Harvard und Stanford zeigt sich eine tiefe Spaltung mit Blick auf den Krieg im Nahen Osten. Studenten, Professoren und die Verwaltung liefern sich erbitterte Auseinandersetzungen, die sich auch auf Onlinenetzwerke ausgeweitet haben. Dabei geht es um Vorwürfe des Antisemitismus, der Islamophobie und der Bedrohung der Meinungsfreiheit.

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