Katalonien: Puigdemont bleibt vorerst in Brüssel

Carles Puigdemont.
"EU-Hauptstadt ist der richtige Ort, um seine Rechte zu verteidigen", so der ehemalige Regierungschef.

Der ehemalige katalanische Regierungschef Carles Puigdemont will vorerst in Brüssel bleiben und nicht zum Wahlkampf in seine Heimat zurückkehren. Die EU-Hauptstadt sei der richtige Ort, um seine Rechte zu verteidigen, sagte Puigdemont am Mittwoch.

Am Vortag hatte Spanien überraschend einen europäischen Haftbefehl und ein Auslieferungsbegehren gegen Puigdemont und vier seiner ehemaligen Minister fallen lassen. Sie hatten sich im Oktober nach Belgien abgesetzt.

"Die Spanier haben Angst bekommen"

Puigdemont mutmaßte über die Hintergründe der plötzlichen Wende: "Die Spanier haben Angst bekommen, dass sie verlieren würden. Das zeigt, dass wir es hier mit einer politischen Angelegenheit zu tun haben und dass hinter dem europäischen Haftbefehl von Anfang an politische Motive steckten." In Spanien selbst gelten aber weiter Haftbefehle gegen die fünf Politiker.

Katalonien hatte im Oktober seine Unabhängigkeit erklärt, was die spanische Regierung für verfassungswidrig hält. Sie unterstellte die Region ihrer direkten Kontrolle. Am 21. Dezember soll eine Regionalwahl die Krise bewältigen helfen. Puigdemont hatte angekündigt, kandidieren zu wollen.

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