Kasachischer Herrscher Nasarbajew kündigt Rücktritt an

Erstes internationales Depot für niedrig angereichertes Uran in Kasachstan eröffnet
Der umstrittene Präsident der ehemaligen Sowjetrepublik tritt nach 29 Jahren im Amt zurück.

Nach Jahrzehnten an der Macht hat Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew seinen Rücktritt erklärt. Der 78-Jährige kündigte seinen Amtsverzicht am Dienstag in einer Fernsehrede an.  "Ich habe die Entscheidung getroffen, mein Mandat als Präsident niederzulegen", sagte Nasarbajew in der Rede.

Nasarbajew hatte Kasachstans höchstes Staatsamt seit der Unabhängigkeit der früheren Sowjetrepublik (1991) inne. Schon davor war er ab 1989 Generalsekretär der kommunistischen Partei in Kasachstan. Mehrere Verfassungsänderungen und umstrittene Wahlprozesse ermöglichten ihm, seit 1990 praktisch durchgehend als Präsident im Amt zu sein.

Kritik an seinem autoritären Regierungsstil und Korruptionsvorwürfe begleiteten seine lange Amtszeit. Außenpolitisch konnte er sich mit allen großen Machtblöcken arrangieren. 

Das gas- und ölreiche Land wuchs wirtschaftlich in den letzten Jahrzehnten stark, wobei große Teile der Erträge kleinen Eliten und nicht allen 18,4 Mio. Einwohnern zugute kommen. Nach dem Ölpreis-Einbruch 2014 dauert die Erholung jedoch noch und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst.

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