Karfreitag: Feiertag für alle ab 14 Uhr kommt "zu 99 Prozent"

Karfreitag: Feiertag für alle ab 14 Uhr kommt "zu 99 Prozent"
Verhärtete Fronten. Der evangelische Bischof Michael Bünker prüft die Möglichkeit, gegen den "halben Feiertag" zu klagen.

Heute, Dienstag, oder spätestens morgen, Mittwoch, soll der Gesetzesvorschlag der Regierung für den halben Karfreitags-Feiertag vorliegen. Dieser wird, so war aus ÖVP-Kreisen zu erfahren, „zu 99 Prozent“ eben jener für einen halben Feiertag ab 14 Uhr sein.

Im KURIER-Gespräch äußerte der evangelische Bischof Michael Bünker seine Unzufriedenheit mit dem angekündigten Kompromiss. „Wir müssen jetzt einmal abwarten, welche Regelung konkret kommt“, so Bünker. Sollte es wirklich bei der 14-Uhr-Regelung für einen halben Feiertag bleiben, sieht Bünker eine Reihe von Problemen: Es wäre nicht das, was der zuständige Bundesminister Gernot Blümel anfangs versprochen habe – nämlich, dass niemandem etwas weggenommen werde. Bünker fürchtet weiter, dass das „gottesdienstliche Leben der Evangelischen“ betroffen sein wird, das am Karfreitag vor allem vormittags stattfindet. Und nicht zuletzt sei im Generalkollektivvertrag derzeit vereinbart, dass der ganze Tag ein Feiertag sei – und nach dem „Günstigkeitsprinzip“ gelte immer die für den Arbeitnehmer bessere Lösung, sollte das neue Gesetz zu einer Schlechterstellung führen.

Der Fristenlauf im Parlament zwingt die Bundesregierung dazu, bis Mittwoch ein Gesetz vorzulegen, damit dieses noch rechtzeitig im Nationalrat und im Bundesrat beschlossen werden kann. Nur dann kann gewährleistet werden, dass die neue Regelung schon am Karfreitag, den 19. April, gilt.

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