Justin Trudeau nicht Fidel Castros Sohn

Justin Trudeau mit seiner Frau Sophie Gregoire und den Kindern im Gandhi Ashram in Ahmedabad in Indien
Gerüchte und ein offizielles Dementi – die wilde Vergangenheit der Mutter ist und bleibt ein Thema.

Der kanadische Premier Justin Trudeau (46) wandelte am Montag auf Mahatma Gandhis Spuren in Indien. Und lenkte damit gekonnt von einem anderen Revolutionär ab, von Fidel Castro nämlich. Mit Ehefrau Sophie Gregoire und den Kindern Ella Grace, Hadrien und Xavier besuchte Trudeau den Gandhi Ashram in Ahmedabad (Bild).

Daheim in Kanada brodelt unterdessen die Gerüchteküche. Ist Trudeau der leibliche Sohn von Fidel Castro? Das soll dessen ältester Sohn Fidel Ángel Castro Díaz-Balart behauptet haben. Die kanadische Regierung sah sich genötigt, zu dementieren, ein einzigartiger Vorgang. Justin Trudeau sei am 25. Dezember 1971 als Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Pierre Trudeau und dessen Frau Margaret geboren worden, neun Monate nach der Hochzeit seiner Eltern – etwa vier Jahre bevor seine Mutter das erste Mal Kuba besuchte, hieß es in der Erklärung.

Ehe-Eskapaden

Margaret Trudeau war erst 18, als sie den 29 Jahre älteren Pierre Trudeau in einem Urlaub auf Tahiti kennenlernte. Die Ehe verlief äußerst turbulent, denn Margaret benahm sich wie ein Hippie-Mädchen. So schmuggelte sie Marihuana im Diplomatengepäck, tanzte nächtelang im New Yorker Studio 54. Sie war Groupie der Rolling Stones, Geliebte von Jack Nicholson und Ryan O’Neal und eben auch ein gern gesehener Gast von Fidel Castro. Pierre Trudeau nahm die Eskapaden seiner Frau hin, bezahlte aber dafür auch mit einer Wahlniederlage. Er war mit Unterbrechungen von 1968 bis 1984 Premierminister von Kanada.

Sein ältester Sohn Justin wuchs nach der Trennung der Eltern 1977 beim Vater auf. Ein Schwarz-Weiß-Bild aus dem Jänner 1976 zeigt Margaret Trudeau mit Fidel Castro, der ihren jüngsten Sohn Michel im Arm hält. Die Gerüchte, dass Fidel der Vater von Justin Trudeau sein könnte, tauchten Anfang Februar in Sozialen Netzwerken auf. Wenige Tage nach dem Selbstmord des ältesten Castro-Sohnes "Fidelito" hieß es, er habe einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er erklärte, Trudeau sei sein Halbbruder.

Das seltsame Dementi der kanadischen Regierung dürfte dem Premierminister nicht schaden. Er hat die Begabung seines Vaters und das Temperament seiner inzwischen 69-jährigen Mutter, die zu ihrem Leben und ihren schweren Depressionen steht. Der junge Trudeau reist am liebsten mit Frau und den drei Kindern. Den einwöchigen Staatsbesuch in Indien nützt die Familie zu ausgedehnten Besichtigungstouren.

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