Kanada: Für Justin Trudeau könnte es eng werden

Justin Trudeau: Ein Mann will vorwärtsgehen (hier beim Marschieren in Windsor bei Ontario, im Hintergrund Detroit, USA).
Der kanadische Premier ist über viele Skandale gestolpert, hofft aber, die Wahl zu gewinnen.

Rückwärts oder vorwärts – vor dieser Entscheidung steht Kanada laut Justin Trudeau. Seit Wochen tourt der charismatische Premier durchs Land, um seine Mitbürger auf den Kurs einzuschwören, den er für richtig hält: die Fortführung seiner progressiven Politik. Wo er auch hinkommt, bilden sich Menschentrauben, in seinen Social-Media-Auftritten präsentiert sich Trudeau an der Seite „normaler“ Bürger, als einer von vielen. Er schüttelt Hände, herzt Kinder, strahlt in die Kameras. Doch die perfekte Inszenierung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 47-jährige Liberale seit seinem großen Wahlerfolg 2015 deutlich an Strahlkraft verloren hat.

Stimmten damals 40 Prozent der Wähler für seine Partei, erzielte diese vor dem Urnengang am Montag in Umfragen zuletzt 31,4 Prozent. Die Konservativen und ihr Spitzenkandidat Andrew Scheer erreichten mit 32,3 Prozent knapp höhere Werte. Die Umfragen deuten darauf hin, dass keine der Parteien die absolute Mehrheit von 170 Sitzen im kanadischen Parlament erreichen kann.

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