Panne: Deutsche Soldaten müssen auf neue Stiefel warten

Viele deutsche Soldaten müssen länger als geplant auf neues Schuhwerk warten.
FDP-Abgeordnete kritisiert Situation: "Man stelle sich vor, Feuerwehrleute würden Brände in Pantoffeln löschen."

Die deutschen Bundeswehrsoldaten müssen deutlich länger als geplant auf neue Stiefel warten. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der FDP hervor, wie der Tagesspiegel berichtet. "Die vollständige Umsetzung des neuen Kampfschuhsystems Streitkräfte wird nach derzeitiger Planung bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 abgeschlossen sein", heißt es darin.

Dem Bericht zufolge hätten alle Angehörigen der Streitkräfte eigentlich bereits bis Ende 2020 neue Schuhe erhalten sollen. "Aufgrund begrenzter Produktionskapazitäten der Industrie ließ sich dieser Zeitansatz jedoch nicht halten", hieß es aus dem Ministerium. Wie viele Bundeswehrangehörige heute bereits neue Schuhe haben, sagte die zuständige Sprecherin nicht. Demnach verfügen "derzeit erst einige" über einen vollständigen neuen Kampfschuhsatz.

"Kampfschuh"-Panne

Der Wechsel vom "Ganzjahresschuh" auf zwei Paar vom "Kampfschuh, schwer" und ein Paar vom "Kampfschuh, leicht" ist dem Zeitungsbericht nach seit 2016 geplant. Dem Schreiben an die FDP-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann zufolge haben inzwischen zwar gut 160.000 der knapp 183.000 Soldaten ein erstes Paar des schweren, schwarzen Kampfschuhs - das zweite fehlt aber noch. Den leichten Schuh haben demnach nur gut 31 000 Soldatinnen und Soldaten.

"Keine Frage der Mode"

Strack-Zimmermann kritisierte, dass die Ausrüstung der gesamten Truppe mit den neuen Schuhen so lange dauere. "Das ist schließlich keine Frage der Mode, sondern eine der Sicherheit", sagte die Verteidigungspolitikerin. "Man stelle sich vor, Feuerwehrleute würden Brände in Pantoffeln löschen."

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