Kampfjet-Abschuss: Türkei droht Syrien

Kampfjet-Abschuss: Türkei droht Syrien
Der Jet könnte den syrischen Luftraum verletzt haben, räumt Präsident Gül ein. Die Suche nach den vermissten Piloten dauert an.

Der von der syrischen Armee über dem Mittelmeer abgeschossene türkische Kampfjet könnte nach Angaben aus Ankara zuvor den syrischen Luftraum verletzt haben. Möglicherweise sei der Jet aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit versehentlich für kurze Zeit in den syrischen Luftraum eingedrungen, sagte der türkische Präsident Abdullah Gül am Samstag der Nachrichtenagentur Anadolu. Ein solches kurzzeitiges Überfliegen von Staatsgrenzen gerade über dem Meer sei bei Kampfjets "Routine" und geschehe ohne "böse Absicht".

"Nicht identifiziertes Ziel"

Kampfjet-Abschuss: Türkei droht Syrien

Die syrischen Streitkräfte hatten den türkischen Kampfjet am Freitag abgeschossen. Nach syrischen Armeeangaben war ein "nicht identifiziertes Ziel" ausgemacht worden, das mit schneller Geschwindigkeit und in geringer Höhe in den syrischen Luftraum über dem Mittelmeer eingedrungen war.

Die Suche nach den zwei vermissten türkischen Piloten dauerte am Samstag an. An der Suche beteiligte sich auch die syrische Seite.

Heikle Phase

Der Abschuss des Kampfjets droht den Syrien-Konflikt auszuweiten und die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei weiter zu belasten. Nach Beginn der brutalen Niederschlagung der Massenproteste gegen das Regime in Syrien vor mehr als einem Jahr hatte sich die Türkei von ihrem früheren politischen und wirtschaftlichen Verbündeten losgesagt. Die Türkei prüfte am Samstag weiter ihre Reaktion auf den Abschuss des Jets.

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