„Arme Staaten brauchen viel länger, um so eine Katastrophe zu bewältigen. Und dann, im Frühjahr 2022, kam der nächste große Zyklon, Gombe. Und wir mussten wieder von vorne anfangen, zwei Schritte vorwärts, drei Schritte zurück“, erzählt die junge Frau. Betroffen sei wieder das ganze Land gewesen, erzählt sie, Menschen starben, Vieh verendete, Häuser wurden zerstört, und dazu noch großflächige Ernteausfälle. „Und wir müssen damit rechnen, dass bald wieder so ein Zyklon kommt“, sagt sie. Was das Land brauche? Hilfe zur Selbsthilfe. Doch das kostet.
Einige Meter weiter ist der Stand von Botswana. Der Journalist aus Österreich wird freundlich begrüßt, „Guten Tag“, sagt Hillary Musemwa Masundire auf Deutsch.
Botswana ist der nördliche Nachbar von Südafrika, ein Land ohne Meerzugang. Wie sich die Klimakrise in seinem Land auswirkt? „Wir haben immer öfter Sturzfluten, die alles zerstören, und dann wieder lange Dürreperioden, unter denen die Menschen, das Vieh und unsere Ernte leiden“, sagt Masundire. „Inzwischen gibt es Streit um das Wasser zwischen den Viehzüchtern und den Safari-Betreibern. Das ist ein Problem für den Tourismus. Aber eine Weidehaltung ist aufgrund der Trockenheit oft nicht mehr möglich.“
Von ähnlichen Problemen, obwohl einige tausend Kilometer weiter nördlich, berichtet Bouraima Ouro-Gouni aus Togo, an der westafrikanischen Küste. Sein Land leide zudem am Meeresspiegel-Anstieg, an Dürren im Norden und Hunger, und Überflutungen im Süden. Für die „Hilfe zur Selbsthilfe“ brauche Togo Unterstützung, für Fotovoltaik-Module, für neues Saatgut, das mit den veränderten Bedingungen besser zurechtkommt, und Geld zum Dammbau an den Küsten.
Hunderte Berichte wie diese findet man auf der Klimakonferenz. Und das Geld von den reichen Industriestaaten für die ärmeren Staaten, für Klimaschutz und Klimaschäden, ist zu einem zentralen Knackpunkt dieser Konferenz geworden. Doch von einem guten Endergebnis sei die Konferenz zur Stunde noch weit entfernt, berichtet Österreichs Umweltministerin Leonore Gewessler.
Offizielles Ende ist am Freitag. Die UN-Regeln verlangen Konsens aller Staaten über das Schlussdokument. Danach schaut es zur Stunde jedenfalls nicht aus.
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