Mehrere Journalisten bei russischem Angriff verletzt
Mehrere westliche Journalisten sind offiziellen Angaben zufolge Opfer eines nächtlichen russischen Angriffs auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk worden. Ein britischer Journalist wurde dabei in einem Hotel getötet. Sein Körper wurde nach Angaben der Behörden erst nach Stunden aus den Trümmern geborgen.
Vier Menschen wurden verletzt geborgen, wie der ukrainische Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram mitteilte.
Zuvor hatte er zunächst nur von zwei Verletzten geschrieben. Seinen Angaben nach ist unter den Verletzten auch ein Deutscher. Bei den Verletzungen handle es sich um eine Fraktur, Prellungen und Schnittwunden. Die übrigen Opfer hätten ukrainische, lettische und US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Alle seien, wie auch ihr getöteter Kollege, Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters, schrieb Filaschkin. Reuters berichtete, in dem Hotel habe ein sechsköpfiges Team übernachtet. Die ukrainische Staatsanwaltschaft teilte mit, das Gebäude sei von einer Rakete des Typs Iskander-M getroffen worden.
Selenskij: "Mein Beileid an Familie und Freunde"
Am Sonntagabend bestätigte Reuters den Tod eines Sicherheitsberaters. Der 38-Jährige arbeitete seit 2022 für Reuters und beriet Journalisten in Sicherheitsfragen etwa in der Ukraine, Israel und bei den Olympischen Spielen in Paris.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij erklärte in seiner Abendansprache, ein "gewöhnliches Stadthotel" sei von einer russischen Iskander-Rakete zerstört worden. Der Angriff sei "absolut zielgerichtet, durchdacht" gewesen. "Mein Beileid an Familie und Freunde."
Das russische Verteidigungsministerium reagierte bisher nicht auf eine Anfrage für eine Stellungnahme.
In pro-russischen Blogs wurde der Angriff bestätigt. Demnach wurde Kramatorsk allerdings mit schweren Gleitbomben vom Typ FAB-1500 attackiert.
Dort heißt es allerdings, dass eine Maschinenbaufabrik und mehrere militärische Objekte getroffen wurden.
Sumy unter schwerem Beschuss
Russische Truppen haben die ostukrainische Region Sumy unter schweren Beschuss genommen. Binnen 24 Stunden seien über 260 Angriffe aus verschiedenen Waffen registriert worden, teilten Lokalbehörden mit. Dabei starben vier Menschen, 13 weitere Zivilisten seien verletzt worden. Zahlreiche Wohnhäuser seien zerstört worden. Ein Reuters-Mitarbeiter wurde indes laut offiziellen Angaben bei nächtlichem, russischen Beschuss der ostukrainischen Stadt Kramatorsk getötet.
Die Region Sumy gilt als Hauptnachschublinie für die ukrainischen Truppen in der westrussischen Region Kursk. Durch die Stadt werden neben frischen Truppen auch Munition und sonstige Unterstützung für die Soldaten an die Front gebracht.
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