Jemen: Hauptstadt Sanaa von Luftangriffen erschüttert

Die Kämpfe in Sanaa weiten sich aus.
Die Kämpfe zwischen Saleh-Getreuen und Houthis weiten sich aus.

Die jemenitische Hauptstadt Sanaa ist am Montag laut Augenzeugen von einer Reihe von Luftangriffen erschüttert worden. Wie Bewohner der Stadt und eine Quelle am internationalen Flughafen von Sanaa berichteten, wurden bei den Angriffen offenbar Ziele in der Nähe des Airports und des Innenministeriums attackiert.

Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition ist die einzige Konfliktpartei, von der bekannt ist, dass sie Luftangriffe auf Sanaa fliegt. Ein Sprecher der Koalition war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Heftige Gefechte

Bewohner berichteten überdies, dass sich die Kämpfe zwischen den früher verbündeten Anhängern von Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh und den schiitischen Houthi-Rebellen auf Gebiete außerhalb von Sanaa ausgeweitet hätten. Stammesangehörige in Salehs Heimatstadt Sanhan südlich der Hauptstadt berichteten von heftigen Gefechten in der Nacht auf Montag.

Saleh und Houthi-Chef Abdul Malik al-Houthi waren jahrzehntelang verfeindet gewesen, bis sie sich nach Salehs Abtritt Ende 2011 gegen den sunnitischen Präsidenten Abd Rabbu Mansour Hadi verbündeten. Zuletzt hatte das Bündnis jedoch Risse bekommen, was Ängste vor einer neuen Front in dem Konflikt schürte. Bis Sonntag wurden allein bei Kämpfen in Sanaa rund 60 Menschen getötet. Am Samstag erklärte sich Saleh zu Gesprächen mit Saudi-Arabien bereit, welches Hadi unterstützt. Die Houthi-Rebellen reagierten erbost.

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