Jahresrückblick 2018: Das Pferd in der Politik

Herbert Kickl reitet in den Münchner Sonnenuntergang.
Sehen und staunen: Wenn Herbert Kickl und andere Politiker fest im Sattel sitzen.

Herbert Kickl kam mit Hafer. Auch eine Pferdedecke hatte er mitgebracht. Im Februar besuchte der FPÖ-Innenminister die Reiterstaffel in München. Diese gibt es dort seit 120 Jahren. Kickl machte sich ein Bild einer berittenen Polizei, die er auch in Österreich plant. Vor allem aber wurden Bilder von ihm gemacht.

Kickl schloss damals nicht aus, nach seiner politischen Karriere selbst als Reiter aktiv zu werden: "Es gibt bestimmte Dinge, die man sich vornimmt. Das steht ganz oben auf meiner Liste."

Jahresrückblick 2018: Das Pferd in der Politik

Herbert Kickl reitet in den Münchner Sonnenuntergang.

Die Reiter für die künftige Einheit werden in der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt ausgebildet. Seit Juni 2018 und noch bis Dezember 2019 trabt der Probebetrieb. Bis zu 14 Polizeipferde und 21 Reiter will Minister Kickl dann haben. Tierschützer protestieren. Das Innenministerium versichert bisher, man werde die Pferde nicht bei Demonstrationen einsetzen.

Der Minister ritt mit seinem Pressetermin in München jedenfalls auf historischen Hufeisenabdrücken von Staatsmännern wie Ronald Reagan und Wladmir Putin.

Ein Blick zurück ohne Scheuklappen.

Jahresrückblick 2018: Das Pferd in der Politik

Der russische Präsident sattelte 2009 publikumswirksam in der südsibirischen Republik Tuwa auf. So wollte er sein viriles Image pflegen und zeigen, die Zügel fest in der Hand zu haben.

Der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan und Queen Elizabeth II. sollen einen besonderen Draht gehabt haben – wegen ihrer Liebe zu Pferden. Im Juni 1982 ritt man gemeinsam bei Schloss Windsor aus.

Ryan Zinke ist wie Reagan Republikaner und mit Ende 2018 scheidender Innenminister der Trump-Regierung. Er ritt besonders gerne öffentlich. Hier ist der Ex-Elitesoldat in Blanding im Bundesstaat Utah unterwegs.

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Zinke kam sogar auf einem Pferd zu seiner Amtseinführung im März 2017. Weniger lieb ist der Trump-Verbündete zu anderen Tieren. Zinke gilt als leidenschaftlicher Trophäenjäger. Im November 2017 wurde bekannt, dass Donald Trump auf Anraten Zinkes das US-Einfuhrverbot für Elfenbein aufheben wollte. Nach einem öffentlichen Aufschrei ließ Trump vorerst von dem Vorhaben ab.

Zuletzt war Zinke wegen der Nutzung von Charter-Flügen und einem Immobiliengeschäft unter Beschuss geraten.

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Roy Moore war Kandidat der Republikaner in Alabama für den US-Senat. Bekannt ist er für besonders radikale Ansichten. So sagte er einmal, die Terroranschläge am 11. September 2001 seien möglicherweise die Strafe für eine Entfremdung der Vereinigten Staaten von Gott, etwa durch Abtreibungen.

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Bei der Nachwahl zum US-Senat unterlag Moore im konservativen Alabama seinem demokratischen Gegner Doug Jones - allerdings nur mit wenigen tausend Stimmen Unterschied. Davor waren von zahlreichen Frauen Vorwürfe publik geworden, Moore habe sie in den späten 70er Jahren als junge Mädchen zu sexuellen Handlungen gedrängt. Moore bestreitet die Anschuldigungen.

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Frank Stronach ist in Ebreichsdorf mit dem Magna Racino und Co. Großgrundbesitzer

Vom erfolgreichen Industriellen und später eher erfolglosen Parteigründer Frank Stronach sind zwar keine Reitfotos bekannt. Hier ist er aber stolz mit einem Pferd anlässlich der Eröffnung des Pferdesportparks Magna-Racino in Ebreichsdorf (NÖ) im Jahr 2004 zu sehen.

Stronach, heute 86 Jahre alt, kündigte Anfang 2018 an, sich nach seinem politischen Rückzug auch wirtschaftlich aus Österreich verabschieden zu wollen. Das Magna Racino steht damit zum Verkauf.

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