Was ist wahr im Gazakrieg? Wie (angebliche) Fakten zur Waffe werden

Was ist wahr im Gazakrieg? Wie (angebliche) Fakten zur Waffe werden
Wer das Krankenhaus im Gazastreifen beschossen hat, wird wohl nicht so schnell herauskommen. Schuld daran ist die Dynamik der Berichterstattung, die Falschmeldungen schnell zu Wahrheiten werden lässt.

Verbrannte Autos, ein Krater, zerborstene Scheiben. 471 Menschen habe die Rakete getötet, ausgerechnet neben der Al-Ahli-Klinik im Gazastreifen, wo die Zivilsten am schutzlosesten sind.

Der Schuldige? Eindeutig Israel, sagt die Hamas.

Die Meldung geht am Dienstag um die Welt. Financial Times, El Pais, New York Times berichten darüber, der türkische Präsident Erdoğan beschuldigt Israel „beispielloser Brutalität“, Palästinenserpräsident Abbas sagt sogar ein Treffen mit Joe Biden ab.

Zwei Stunden vergehen, bis Israels Militär sagt, es sei nicht verantwortlich für den Beschuss. Das sei der Islamische Dschihad, neben der Hamas die wichtigste militante Palästinensergruppe im Gazastreifen. Zwei Stunden, in denen sich die Meldung in der Welt verselbstständigt: Vor israelischen Botschaften im muslimischen Raum wird randaliert, im Westen ergreift die Politik Partei für Israel.

 

In diesem Artikel lesen Sie:

  • Wie Medien versuchen, Fakten zu checken - und woran sie scheitern
  • Was die Berichterstattung vor Ort verunmöglicht
  • Wie viele Social-Media-Accounts, die über den Krieg berichten, gefälscht sind

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