"Winter wird hart": Irland ist erstes EU-Land mit neuem Lockdown

"Winter wird hart": Irland ist erstes EU-Land mit neuem Lockdown
Ab Donnerstag bleiben Geschäfte und Restaurants zu, Ausgangsbeschränkungen treten in Kraft. Schulen und Kindergärten bleiben offen.

Irland verschärft seine Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie drastisch. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag tritt für sechs Wochen die höchste von fünf Maßnahmen-Stufen in Kraft, wie Premierminister Micheál Martin ankündigte. Wer kann, muss bis zum 1. Dezember von zu Hause aus arbeiten. Nur für das tägliche Leben unverzichtbare Geschäfte wie Supermärkte dürfen noch geöffnet bleiben. Treffen mit anderen Haushalten zu Hause oder selbst im heimischen Garten sind untersagt.

Die Schulen und Kindergärten im Land bleiben allerdings geöffnet. Sport im Freien darf in einem Radius von fünf Kilometern betrieben werden. Pubs, Restaurants und Cafés können zumindest Lieferdienste anbieten. Kontakte etwa zur Unterstützung von Alleinerziehenden und Senioren zwischen zwei Haushalten sind erlaubt. Auch Hochzeiten sind mit bis zu 25 Gästen noch gestattet. Das Baugewerbe soll weiter seiner Arbeit nachgehen. Der öffentliche Verkehr wird auf 25 Prozent reduziert.

Der Winter werde hart, warnte der Premier. „Es wird nicht dasselbe Weihnachten sein, das wir in den vergangenen Jahren genossen haben“, sagte Martin. „Aber wenn wir alle an einem Strang ziehen und dem Geist dieser neuen Regeln folgen, wird es eine ganz besondere Zeit sein und uns allen eine Atempause von den Härten der vergangenen sieben Monate verschaffen.“ 

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag hatten sich in Irland zuletzt 1.031 Personen innerhalb von 24 Stunden mit dem Corona-Virus infiziert. Insgesamt wurden bislang knapp 51.000 Ansteckungen in Irland registriert. Das Land hat nur knapp fünf Millionen Einwohner.

In europäischen Statistiken zur Zahl der Corona-Infektionen binnen 14 Tagen auf 100.000 Personen bezogen liegt Irland etwa im Mittelfeld (243/Stand: 19. Oktober). Experten sorgen sich vor allem, dass das irische Gesundheitswesen nicht für einen Ansturm von Covid-19-Patienten ausreichen könnte.

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