Nord- und Südkorea sprechen laut Insider über mögliches Gipfeltreffen

Nord- und Südkorea sprechen laut Insider über mögliches Gipfeltreffen
Einen Zeitrahmen dafür oder andere Details seien noch nicht besprochen worden, Grund dafür sei die Corona-Pandemie.

Nord- und Südkorea sind Insidern zufolge im Gespräch über ein Gipfeltreffen zwischen Machthaber Kim Jong-un und Präsident Moon Jae-in. Außerdem gebe es Beratungen darüber, das gemeinsame Verbindungsbüro wieder zu eröffnen, das Nordkorea im vergangenen Jahr zerstört hatte, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen aus der südkoreanische Regierung am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Ein Jahr ohne Kommunikation

Am Dienstag hatten beide Seiten erklärt, sie hätten nach gut einem Jahr Unterbrechung ihre Kommunikation wieder aufgenommen. Ein Treffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim und dem südkoreanischen Präsidenten Moon war den offiziellen Angaben zufolge nicht geplant.

In den Regierungskreisen in Seoul hieß es, es werde ein Treffen zwischen Moon und Kim angestrebt. Einen Zeitrahmen dafür oder andere Details seien noch nicht besprochen worden, Grund dafür sei die Corona-Pandemie. "Die Gespräche laufen noch immer", sagte ein Insider. Corona sei der größte Faktor dabei. "Ein persönliches Treffen ist das beste, hoffentlich verbessert sich die Lage."

Virtuelles Treffen als Alternative

Ein zweiter Insider sagte, ein Gipfel könne auch virtuell stattfinden, sollte Nordkorea wegen Corona eine persönliche Begegnung ablehnen. "Wenn wir das schaffen und der Norden über diese Fähigkeit verfügt, würde das einen großen Unterschied machen und so viele Möglichkeiten eröffnen, um die Gespräche mit den Vereinigten Staaten wieder aufzunehmen." Das Präsidialamt in Seoul wollte sich dazu nicht äußern. Am Dienstag hatte es erklärt, Kim und Moon hätten bisher keine Pläne für einen Gipfel vorgelegt.

Dass es Beratungen über ein solches Treffen gibt, signalisiert bereits eine Verbesserung der angespannten Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten. Sie hatten sich nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Februar 2019 erheblich verschlechtert. Im Juni 2020 hatte die kommunistische Führung in Pjöngjang alle Kommunikationswege zwischen den Regierungen und dem Militär der beiden koreanischen Staaten gekappt. Nordkorea zerstörte auch das innerkoreanische Verbindungsbüro auf seinem Boden, das 2018 in der Grenzstadt Kaesong errichtet worden war.

Annäherung würde auch den USA helfen

Eine Annäherung zwischen den Regierungen in Pjöngjang und Seoul könnte auch dabei helfen, die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über dessen Atom- und Raketenprogramm wieder zu beleben. Dabei geht es um Abrüstung im Gegenzug für Lockerungen der Sanktionen gegen Nordkorea. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat einen praktischen Ansatz zugesichert und verzichtet auf die Ernennung eines Beauftragten für Menschenrechtsfragen in Nordkorea.

Ein Insider sagte, Kims Schritt auf Südkorea zu spiegle die Bereitschaft wider, auch auf die USA zu reagieren. Es habe einige sichtbare Elemente gegeben, so eine schrittweise Annäherung anstelle einer großen Verhandlung sowie die Ernennung eines Unterhändlers für Atomfragen statt eines Menschenrechtsbeauftragten. "Schließlich hat Washington seine Politik enthüllt, und der Norden kann nicht einfach untätig herumsitzen, also wurden die innerkoreanischen Beziehungen als Ausgangspunkt gewählt."

Die USA streben eine vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und einen dauerhaften Frieden an. Seit dem Korea-Krieg 1950 bis 1953 herrscht zwischen den beiden koreanischen Staaten Waffenstillstand. Einen Friedensvertrag, der den Krieg beenden würde, haben sie nicht unterschrieben. Damit befinden sie sich formal noch immer im Kriegszustand.

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