Höcke sagt Wahlkampfauftritte aus "gesundheitlichen Gründen" ab

Höcke sagt Wahlkampfauftritte aus "gesundheitlichen Gründen" ab
Der thüringische AfD-Spitzenkandidat und Rechtsextremist Björn Höcke hat seinen Auftritt am Mittwoch abgesagt. Grund sei die Gesamtbelastung.

Der thüringische AfD-Chef und -Spitzenkandidat Björn Höcke hat sich vorläufig aus dem Wahlkampf zurückgezogen, berichteten deutsche Medien. "Es ist die momentane Gesamtbelastung im Wahlkampf", sagte Thüringens AfD-Co-Sprecher Stefan Möller dazu.

Zuvor hatte der Sender ntv berichtet, dass Höcke nicht wie geplant an einer TV-Runde von ntv und Antenne Thüringen teilnehmen werde. Stattdessen werde Möller in der Runde sein. Der Pressesprecher der Thüringer AfD, Torben Braga, sagte zudem, Höcke habe alle Termine am Mittwoch abgesagt, die weiteren übrigen Termine werde er wie geplant wahrnehmen.

Der Bild zufolge soll Höcke schon am Montag laut ntv versucht haben, die Diskussionsrunde abzusagen – dafür allerdings zunächst "private Gründe" angeben haben. Schließlich sagte Höcke am Dienstag seine Teilnahme erneut zu und ließ sich für alle "Unannehmlichkeiten" entschuldigen.

Ab Donnerstag soll der Wahlkampf laut AfD wie geplant weitergehen. Am Samstag findet der Wahlkampfabschluss seiner Partei in Erfurt statt, an der auch die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla teilnehmen werden.

Landtagswahlen am Sonntag

In Thüringen wird wie in Sachsen am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Die AfD liegt in beiden Ländern mit rund 30 Prozent auf dem ersten Platz vor der CDU, dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der Linkspartei. Grüne und FDP könnten in beiden Landtagen den Wiedereinzug verpassen.

Höcke ist seit 2013 Sprecher des AfD-Landesverbands und seit 2014 auch Fraktionschef im Landtag. Der Verfassungsschutz bezeichnet Höcke als Rechtsextremisten. Die Thüringer AfD wurde im Jahr 2021 vom Landesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und wird beobachtet. Schlagzeilen machte Höcke zuletzt mit zwei Prozessen vor dem Landgericht Halle, in denen der 52-Jährige wegen Verwendens von NS-Vokabular jeweils zu Geldstrafen verurteilt wurde. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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