USA

Hillary Clintons Mails teilweise veröffentlicht

Im Wahlkampf: Hillary Clinton
Nach Streit um Nutzung der privaten Email-Adresse.

In der Kontroverse um die E-Mails von Hillary Clinton aus ihrer Zeit als US-Außenministerin hat das Außenamt in Washington am Freitag einen ersten Teil des Schriftverkehrs veröffentlicht. Nach Angaben von Außenamtssprecherin Marie Harf handelt es sich zunächst um 296 E-Mails, darin geht es unter anderem um den Angriff auf das US-Konsulat im ostlibyschen Benghazi im Jahr 2012. Damals wurden vier Amerikaner getötet, darunter der Botschafter. Die Republikaner werfen Clinton in dem Fall Versagen und Geheimniskrämerei vor. Anfang März war bekannt geworden, dass Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 kein offizielles E-Mail-Konto genutzt hatte, sondern weiterhin ihre private E-Mail-Adresse.

Clinton übergab daraufhin dem Außenamt nach eigenen Angaben rund 30.000 dienstliche E-Mails zu Archivierungszwecken, die während ihrer Amtszeit über ihre Privatadresse hdr22[at]clintonemail.com geschickt und empfangen wurden.

Allerdings erklärte Clinton, rund 30.000 private E-Mails gelöscht zu haben. Darin sei es beispielsweise um die Hochzeit ihrer Tochter, die Beerdigung ihrer Mutter oder ihre Yoga-Stunden gegangen. Die Republikaner mutmaßten daraufhin, dass Clinton unliebsame Details ihrer Amtsführung zu verschleiern versuche. Clinton forderte ihrerseits mehrfach die Freigabe der übergebenen E-Mails.

Das US-Außenamt hatte im März mit einer Untersuchung jeder einzelnen der von Clinton übermittelten E-Mails begonnen. Geheiminformationen sollen dabei geschwärzt werden. Am Dienstag ordnete ein Gericht eine schnellere Veröffentlichung des Schriftverkehrs an. Abgelehnt wurde das Vorhaben, die Überprüfung erst im Jänner 2016 abzuschließen und alle E-Mails auf einmal zu veröffentlichen. Stattdessen soll nun etappenweise vorgegangen werden.

Wahlkampf

Clinton befindet sich bereits im Wahlkampf als demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin. Sie wird am 13. Juni ihren ersten großen Wahlkampfauftritt absolvieren und dabei die „offizielle Rede“ zum Auftakt ihrer Kampagne halten. Offen blieb, wo die Kandidatin auftreten will.

Clinton hatte ihre Präsidentschaftsbewerbung Mitte April offiziell verkündet. Sie kündigte in einem Internetvideo an, sich um die Sorgen der „normalen Amerikaner“ kümmern zu wollen. Passend zu dem bescheidenen Wahlkampfauftakt absolvierte sie seitdem nur kleinere Wahlkampfauftritte in Bundesstaaten wie Iowa oder New Hampshire, wo die Demokraten früh über ihren Präsidentschaftskandidaten entscheiden. Mit der ersten großen Wahlkampfveranstaltung deutet sich nun aber ein Kurswechsel an. Von den Republikanern war Clinton in den vergangenen Wochen bereits hart attackiert worden, vor allem wegen der Email-Affäre.

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