Hardliner passiert Panne bei Treffen mit Trump

Kris Kobach aus Kansas könnte Minister für Heimatschutz werden. Beim Treffen mit Donald Trump ging er unvorsichtig mit seinen Geheimplänen um.

Der Spott war ihm sicher: Wie soll jemand sein Land schützen, der nicht einmal einen Stapel geheimer Unterlagen richtig halten kann?

Das Kandidaten-Karussell dreht sich immer schneller, viele republikanische Konservative und Hardliner ringen um Ministerposten in Donald Trumps künftiger US-Regierung. Kris Kobach, Secretary of State des US-Bundesstaats Kansas, ist heiß auf das Heimatschutzministerium.

Hardliner passiert Panne bei Treffen mit Trump
BEDMINSTER TOWNSHIP, NJ - NOVEMBER 20: (L to R) President-elect Donald Trump and Kris Kobach, Kansas secretary of state, pose for a photo following their meeting with president-elect at Trump International Golf Club, November 20, 2016 in Bedminster Township, New Jersey. Trump and his transition team are in the process of filling cabinet and other high level positions for the new administration. Drew Angerer/Getty Images/AFP ++ KEINE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGS-BEILAGEN! NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGEN, TAGESAKTUELLER TV-BERICHTERSTATTUNG (AKTUELLER DIENST) UND DIGITALEN AUSSPIELKAN€LEN (WEBSITES/APPS) IM UMFANG DER NUTZUNGSVEREINBARUNG. S€MTLICHE ANDERE NUTZUNGEN SIND NICHT GESTATTET.++

Beim Treffen mit "President-elected" Trump in Bedminster (New Jersey) kam Bewerber Kobach mit seinen Plänen unter dem Arm. Bei dem 45-minütigen Gespräch sollte es um "Grenzsicherheit, internationalen Terrorismus und eine Reform des Beamtentums" in den USA gehen. Details sollten natürlich geheim bleiben. Dem 50-jährigen Republikaner passierte allerdings etwas Peinliches:

Kobach hielt seine Dokumente so unter dem linken Arm, dass ein AP-Fotograf einen Schnappschuss machen konnte - und nun ein flüchtiger Einblick in seine geplante Strategie öffentlich ist. Die US-Nachrichtenwebsite Politico hat einige Details entiffert.

Für "hochriskante Ausländer" soll es "extreme Sicherheitsprüfungen" geben. Kobach will das Einreise-Ausreise-Registrierungssystem aktualisieren und wiedereinführen. Selbiges war von 2002 bis 2011 als Teil des "Kriegs gegen den Terror" unter der Bush-Regierung in Kraft. Zudem sollen keine syrischen Flüchtlinge in den USA aufgenommen werden. Trumps Pläne zum Mauerbau an der Grenze USA-Mexiko befürwortet er ebenso. Kobach würde sich somit in die Riege der Hardliner einfügen, die Trump derzeit um sich schart.

Das Heimatschutzministerium...

... ist für die Koordination der Zivilverteidigung zuständig. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatte der damalige US-Präsident George W. Bush das "Department of Homeland Security" als Reaktion auf Pannen in der US-Terrorabwehr ins Leben gerufen. Hauptaufgabe ist die Abwehr von Terrorgefahren, das Ressort ist aber für so weit gefächerte Bereiche wie Grenz- und Küstenschutz, Zoll und Einwanderung sowie Katastrophenschutz zuständig.

https://images.kurier.at/46-1475455.jpg/231.997.167 Larry Downing US PRESIDENT BUSH SMILES BEFORE SPEAKING ON HOMELA U.S. President George W. Bush smiles before speaking at the District of Columbia Metropolitain Police Department Operations Center in Washington with Washington DC Mayor Anthony Williams (L) and Director of the Office of Homeland Security Tom Ridge (R), November 12, 2002. The president is pushing for a Homeland Security Bill to pass in the U.S. Senate. REUTERS/Larry Downing

Anmerkung: Der Secretary of State eines US-Bundesstaates, ein wichtiges politisches Amt nach Gouverneur und Vize-Gouverneur, ist nicht zu verwechseln mit dem Posten des Außenministers der Vereinigten Staaten, der ebenfalls Secretary of State genannt wird.)

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