Der Sonderbeauftragte für Geiselfragen ist die persönliche Ernennung Premier Benjamin Netanjahus vor zehn Tagen – eine umstrittene, steht Hirsch doch wie der Premier als Angeklagter vor Gericht wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. Während seiner Zeit als Brigadegeneral machte er sich wegen seiner Großspurigkeit im Generalstab nicht gerade beliebt. Umso mehr fand seine aufschneiderische Art Anklang in der Umgebung Netanjahus. Das Verteidigungsministerium stellte ihm zwei angesehene Ex-Generäle zur Seite. "Zum Ausgleich", befand die Zeitung Haaretz.
Westliche Hilfe erwartet
Hirschs erster öffentlicher Auftritt fand kürzlich vor westlichen Botschaftern statt. Von ihnen erwartet Israel Hilfe bei der Befreiung der Geiseln. So arbeiteten europäische Vermittler schon mehrfach mit Israel nach Geiselnahmen im Libanon, aber auch in Gaza zusammen. Statt beim Treffen nützliche Kontakte zu knüpfen, kanzelte Hirsch die Chefdiplomaten aus aller Welt ab. "Ihre Regierungen haben die Hamas groß gemacht", war der rote Faden seiner Rede, die Ohrenzeugen zufolge teils lautstark geführt wurde.
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Aber was bedeutet nun die unerwartete Freilassung der Raanans? Darüber rätseln Israels Sicherheitsexperten auf Hochtouren.
Zum einen dürfte die Hamas bemüht sein, einer drohenden Gleichsetzung mit dem international verpönten Islamischen Staat entgegenzusteuern. Die zwei Freilassungen können aber auch als Signal der Bereitschaft zu zukünftigen Austauschdeals verstanden werden. Wobei die Hamas darauf aus sein sollte, die 212 Geiseln in Gruppen zu spalten – etwa Alte, Kranke, Frauen, Kinder, wohl erst am Schluss die Soldaten. Das alles könnte sich über Jahre hinziehen. In dieser Zeitspanne würde jeder israelische Angriff auf den Gazastreifen das Leben der Geiseln bedrohen.
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Giora Eiland, früherer Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrats, zeigt sich skeptisch, was die Befreiung der Geiseln angeht. Er ist dafür bekannt, Sachlagen nüchtern zu analysieren und dabei auch Unbequemes auszusprechen: "Auch wenn wir uns die Befreiung zum Ziel setzen, sind die Aussichten nur sehr gering, sie voll zu erreichen."
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