Großmufti von Saudi-Arabien verbietet Schach
Bereits seit 1400 Jahren spielen die Menschen der Welt Schach. Den Anfang nahm das Spiel im 6. Jahrhundert in Persien - zumindest gibt es dafür schriftliche Belege. Arabische Eroberer machten das Brettspiel bekannt und brachten es auch nach Europa.
Nun aber soll Schach nicht mehr mit dem Islam vereinbar sein, findet zumindest der oberste islamische Gelehrte Saudi-Arabiens, Großmufti Scheich Abdulaziz Al al-Sheikh. Wie Spiegel Online berichtet, meinte der Großmufti bereits im Dezember in einer Fernsehsendung: "Das Schachspiel ist verboten." Bekannt wurde der Clip allerdings erst jetzt, da am Freitag in Mekka ein Schachturnier beginnt. Mekka ist der Geburtsort des Propheten Mohammed und die heiligste Stadt im Islam.
"Verschwendung von Zeit und Geld"
Begründungen für seine Fatwa liefert Al al-Sheikh einige. So könne Schach süchtig machen, die Spieler könnten ihre Gebete vergessen und das Spiel mache reiche Leute arm und arme Leute reich. Ebenfalls meint der Geistliche, sei Schach eine "Verschwendung von Zeit und Geld und verursacht Rivalität und Feindschaft".
Ähnlich sieht das auch der einflussreiche schiitische Großajatollah Ali al-Sistani, der Schach ebenso für "haram" (nach islamischen Grundsätzen verboten) erklärte, da darauf gewettet werden könne und das im Islam nicht erlaubt sei.
Fatwa keine Gesetze
In Saudi-Arabien sind Fatwas keine Gesetze, sondern religiöse Gutachten, die Gläubigen eine Handlungsempfehlung liefern. Aus diesem Grund findet das Schachturnier in Mekka auch statt. Jedoch ist derzeit noch unklar, ob nicht die Religionspolizei das Verbot doch noch durchsetzen wird.
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