Großbritannien meldete mehr als 100.000 Todesfälle

Großbritannien meldete mehr als 100.000 Todesfälle
Mehr Menschen an Pandemie gestorben als britische Zivilisten im Zweiten Weltkrieg.

In Großbritannien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 100.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. "Es ist schwer, die Trauer hinter dieser dunklen Statistik zu fassen", sagte der britische Premier Boris Johnson am Dienstag in London. Jedes verlorene Leben tue ihm zutiefst leid, sagte Johnson. Er übernehme volle Verantwortung für die Entscheidungen seiner Regierung in der Pandemie.

Diese habe jedoch alles getan, was in ihrer Macht stehe und werde dies auch weiter tun, sagte Johnson. Kritiker bemängeln hingegen, die Corona-Maßnahmen seien oft zu spät oder falsch getroffen worden. Großbritannien ist in Europa das am schwersten von der Pandemie getroffene Land.

Nach einem massiven Anstieg der Fallzahlen im Zusammenhang mit der neuen Variante B.1.1.7 im Dezember verzeichnete das Land die weltweit höchste tägliche Covid-Todesrate. Seit Beginn des Jahres gilt erneut ein harter Lockdown zur Eindämmung der außer Kontrolle geratenen Lage. Trotz mittlerweile wieder sinkender Fallzahlen, werde es lange dauern, bis auch die Todeszahlen merklich abnähmen, warnte der medizinische Regierungsberater, Chris Whitty. Es werde voraussichtlich noch "ziemlich viele weitere Tote" geben.

In der vergangenen Woche wurden im Schnitt pro Tag jeweils mehr als 1.200 Corona-Tote gemeldet. Der britische Oppositionsführer und Chef der Labour-Partei, Keir Starmer, bezeichnete den Meilenstein von 100.000 Toten als "nationale Tragödie".

Die Krankenhäuser stehen in vielen Teilen des Landes weiterhin massiv unter Druck. Derzeit werden mehr Covid-19-Patienten künstlich beatmet als zu jedem anderen Zeitpunkt der Pandemie.

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