Wer Chancen hat, ins Parlament einzuziehen

Wer Chancen hat, ins Parlament einzuziehen
Griechenland wählt am Sonntag: Welche Parteien triumphieren könnten.

Alexis Tsipras wird voraussichtlich irgendwann am Sonntagabend die Arme hochreißen und den durch sechs harte Rezessionsjahre gegangenen Griechen versichern, dass jetzt alles besser wird. Seine linke Partei Syriza hat allen Umfragen zufolge die besten Chancen, aus der Parlamentswahl als stärkste politische Kraft in dem von Schulden fast erdrückten Euro-Land hervorzugehen.

Der Wahlfavorit rechnet laut Umfragen mit mindestens 32 Prozent der Stimmen. Erst die Wirtschaftskrise brachte der radikal-linken Partei großen Zulauf, ihr junger Chef Tsipras (40) verpasste der Partei ein schlagkräftigeres und vor allem von den etablierten griechischen Parteien abgegrenztes Image.

Gefährden kann Syrizas Sieg nur die regierende, konservative Nea Dimokratia. In Umfragen lag sie bis zu sechs Prozentpunkte hinter Syriza. Parteichef und Premier Antonis Samaras setzte das von der Troika (EU, EZB und IWF) vorgegebene Sparprogramm durch – mit extrem sozialen Härten für die Bevölkerung.

Königsmacher für eine Koalition könnte die neue Kleinpartei To Potami (der Fluss) werden. Parteigründer Stavros Theodorakis, ein TV-Moderator, sieht seine pro-europäische, liberale Partei bei 5 Prozent. Kaum besser dürfte die einst mächtige, sozialistische PASOK abschneiden (4,5%).

Ins Parlament einziehen dürften auch die rechtsradikale Goldene Morgenröte, deren Führungsriege in Untersuchungshaft sitzt, ebenso wie die streng marxistischen Kommunisten (KKE). Neu im Rennen: Die von Ex-Premier Giorgos Papandreou gegründete Kisido.

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