Gipfeltreffen: Internationales Lob für Trump und Kim

US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un während ihres Gipfeltreffens im Capella Hotel auf Sentosa Island in Singapur.
Mut und Entschlossenheit der beiden Staatsoberhäupter wurden gelobt. Einzig der Iran spricht Kim eine Warnung aus.

Nach etwas mehr als acht Stunden endete am Dienstagnachmittag (Ortszeit) das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Singapur.

Die internationalen Reaktionen fielen fast durchwegs positiv aus. So lobte etwa der Südkoreanische Präsident Moon Jae-in den Mut und die Entschlossenheit von Kim und Trump. Man werde die dunklen Zeiten des Krieges für immer hinter sich lassen, erklärte Moon am Dienstag.

Zum vom US-Präsidenten angekündigten Stopp der US-Militärmanöver hieß es von südkoreanischer Seite, man müsse ergründen, was Trumps Absichten seien. Die Streitkräfte der beiden Verbündeten trainierten bisher regelmäßig gemeinsam.

Japans Regierungschef Shinzo Abe sagte am Dienstag, man unterstütze das historische Gipfeltreffen als einen Schritt zur umfassenden Lösung der Probleme mit Nordkorea. Japan, das vom Nachbarstaat bedroht wird, hofft auf eine atomare Abrüstung Nordkoreas.

Auch die Europäische Union begrüßte das Treffen in Singapur. Es sei ein „entscheidender und notwendiger Schritt“ für den Friedensprozess in der Region gewesen, erklärte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Dienstag in Brüssel. Die unterzeichnete Erklärung zeige, dass eine koreanische Halbinsel ohne Atomwaffen möglich sei.

Donald Trump und Kim Jong-un treffen sich vor den Flaggen der USA und Nordkoreas.

Donald Trump und Kim waren voll des Lobes füreinander. "Kim ist ein sehr talentierter Mann", erklärte Trump. "Wir haben eine sehr besondere Verbindung aufgebaut." 

Donald Trump und Kim Jong-un schütteln sich vor amerikanischen und nordkoreanischen Flaggen die Hände.

Er sei sehr stolz darauf, was am Dienstag geschehen sei, sagte Trump bei der Unterzeichnungszeremonie mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Singapur nach dem vierstündigen Gipfel.

Donald Trump und Kim Jong-un stehen vor US-amerikanischen und nordkoreanischen Flaggen.

Trump lud Kim auch ins Weiße Haus nach Washington ein. Er werde Kim viele Male treffen, sagte der US-Präsident.

Donald Trump hält ein unterzeichnetes Dokument vor Flaggen der USA und Nordkoreas.

Die beiden können auch Konkretes vorweisen: Nordkorea verpflichtete sich zu einer "vollständigen Denuklearisierung". Die gesamte Koreanische Halbinsel solle komplett atomar abgerüstet werden.

Donald Trump und Kim Jong-un schütteln sich die Hände.

Trump sagte Nordkorea zudem Sicherheitsgarantien zu.

Donald Trump und Kim Jong-un bei einem Treffen an einem Tisch mit Flaggen im Hintergrund.

Zunächst sprachen Trump und Kim nur in kleiner Runde, unter vier Augen, begleitet lediglich von ihren Dolmetschern. Erst im Anschluss in größerer Runde. 

Donald Trump und Kim Jong-un bei einem Treffen in Singapur.

"Die Welt wird einen großen Wandel erleben", meinte Kim im Anschluss. "Wir haben beschlossen, die Vergangenheit hinter uns zu lassen."

Donald Trump und Kim Jong-un bei einem Treffen.

Weitere Bilder vom Treffen

Donald Trump und Kim Jong-un posieren vor den Flaggen der USA und Nordkoreas.

Kim Jong-un legt Donald Trump die Hand auf den Rücken.

Donald Trump und Kim Jong-un schütteln sich die Hände.

Donald Trump und Kim Jong-un unterzeichnen ein Dokument zur Förderung von Frieden und Sicherheit.

China und Russland positiv gestimmt

Auch aus China und Russland waren positive Reaktionen zu vernehmen. „Es ist zu begrüßen, dass ein wichtiger Schritt voran gemacht wurde“, sagte der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow. Die konkreten Vereinbarungen müssten jedoch genau geprüft werden. Das Pekinger Außenministerium sieht den Gipfel als „wichtigen Fortschritt“ bei der Förderung der Denuklearisierung an.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) erklärte sich indes bereit, bei der Überprüfung der Fortschritte zu helfen und die atomare Abrüstung Nordkoreas zu überwachen. IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano sagte am Dienstag in Wien, dass die UN-Behörde bei entsprechenden Bitten der beteiligten Länder einsatzbereit sei.

Iran warnt Kim

Weniger positiv wurde der Gipfel von Seiten des Iran kommentiert. Ein Regierungssprecher warnte Kim davor, ein Atomabkommen mit Trump einzugehen. „Wir habe es mit einem Mann zu tun, der seine Unterschrift widerruft, sobald er im Ausland ist“, so der Sprecher. Trump äußert sich auf seiner Pressekonferenz in Singapur auch über den Iran. Die Sanktionen gegen die Islamische Republik würden „brutal“ werden. Er freue sich aber darauf, ein überarbeitetes Atomabkommen mit dem Iran auszuhandeln.

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