Gina Lollobrigida verfehlt Einzug in italienischen Senat
Die italienische Diva Gina Lollobrigida muss auf ihre Träume einer späten politischen Karriere verzichten. Die 95-jährige Filmikone, die in den Reihen der Anti-Establishment-Partei „Italia sovrana e popolare“ kandidiert hatte, verfehlte den erhofften Sprung in den Senat.
Die Partei eroberte laut vorläufigen Wahlergebnissen lediglich 1,3 Prozent der Stimmen und scheiterte damit an der Drei-Prozent-Hürde.
Bereits 1999 hatte Lollobrigida mit einer Kandidatur ins EU-Parlament für die Mitte-Links-Allianz von Ex-EU-Kommissionschef Romano Prodi den Einstieg in die Politik versucht hatte. Damals hatte sie 10.000 Stimmen erhalten, den Sprung ins Straßburger Parlament jedoch verfehlt.
„Italia sovrana e popolare“ ist eine Sammelbewegung aus Linksparteien und Anti-System-Gruppierungen, die sich für eine Rückkehr Italiens zu einer stärkeren nationalen Souveränität weg von Brüssel einsetzt. Die Bewegung nahm zum ersten Mal an Parlamentswahlen teil.
Lollobrigida war eine der großen Diven des italienischen Kinos. Neben Sophia Loren, Claudia Cardinale und der im Februar gestorbenen Monica Vitti erlangte sie in den Nachkriegsjahrzehnten weltweiten Ruhm und stand mit den größten Filmstars vor der Kamera. In Anlehnung an einen ihrer Filme wurde sie gar als „schönste Frau der Welt“ bezeichnet. Später hatte sie auch als Fotografin und Bildhauerin Erfolg.
Heiratsschwindler
Heute darf sie nicht mehr über ihr Vermögen entscheiden, nachdem ein Gericht ihr nach einem jahrelangen Familienstreit dafür einen Vormund zugewiesen hat.
Bei dem Streit mit ihrem Sohn und Enkel gehe es nicht um das Wohl der Diva, sondern um Geld, schildert es Lollobrigidas Anwalt Ingroia. Auf das Vermögen hatte es wohl auch ein Heiratsschwindler aus Spanien abgesehen, den Lollobrigida im Jahr 2006 beinahe geehelicht hätte.
Vor zwei Wochen war Lollobrigida gestürzt. Sie musste einer Oberschenkel-Operation unterzogen werden, die sie gut überstanden hat.
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