Genesener Berlusconi: "Hatte Angst, es nicht zu schaffen"

Genesener Berlusconi: "Hatte Angst, es nicht zu schaffen"
Italiens Ex-Regierungschef hat Covid-19 überstanden. Nach seiner Entlassung aus dem Spital erzählt er von seiner Todesangst

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist dem Tod von der Schaufel gesprungen und feierte das Leben auf seine Art: Gleich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus San Raffaele in Mailand, wo der 83-Jährige zehn Tage lang wegen seiner Covid-19-Erkrankung behandelt worden war, stellte er sich den Kameras und Mikrofonen der Presse. Krankenschwestern filmten aus dem Fenster mit ihren Handys den wieder prominenten Patienten, der bei ihnen tagelang auf der Intensivstation mit einer doppelten Lungenentzündung um seine Genesung rang.

Genesener Berlusconi: "Hatte Angst, es nicht zu schaffen"

Presseauftritt direkt vor dem Eingang des Spitals

Er hatte Todesangst, gestand Berlusconi, der sonst sein Siegerimage und das Bild eines nie alternden Mannes (durch zahlreiche Schönheitsoperationen) so sorgsam pflegt. "Das Härteste waren die ersten drei Tage im Krankenhaus. Ich hatte überall Schmerzen, ich konnte nicht länger als eine Minute in der gleichen Position bleiben. Ich hatte Angst, es nicht zu schaffen", sagte der 83-Jährige der italienischen Zeitung Corriere della Sera.

"Schreckliche Bilder im Kopf"

"In diesen Momenten hatte ich die schrecklichen Bilder aus den Krankenhäusern vor Augen, die wir alle in diesen Monaten gesehen haben, die Intensivstationen, die intubierten Patienten", sagte der Oppositionspolitiker im Rückblick über seine ersten Tage in der Klinik. "Ich muss sagen, dass ich nie aufgehört habe - wie auch in der Vergangenheit - auf die Hilfe von Gott zu vertrauen und in die Kompetenzen der Ärzte", so der Unternehmer.

Genesener Berlusconi: "Hatte Angst, es nicht zu schaffen"

Dank an Gott

Berlusconi galt wegen seines Alters und einiger Vorerkrankungen als Risikopatient. Er appelliert an seine Landsleute zur strengen Einhaltung von Hygienemaßnahmen. "Eine zweite Welle wäre eine menschliche, medizinische und wirtschaftliche Katastrophe", sagte er.

Gleichzeitig ermutigte er die Menschen, auch bei schweren Verläufen an eine Besserung zu glauben: "Das ist der Rat, den ich allen Kranken gebe: Lasst euch nicht gehen, verliert nicht die Hoffnung auf Genesung. Man kann Covid besiegen."

In Italien sind bereits mehr als 35.600 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

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