Israel und Hamas einigen sich auf Waffenruhe: Was jetzt passieren soll

Knapp vor der Inauguration Donald Trumps am kommenden Montag gab dieser nun am Mittwoch bekannt, dass eine Einigung zu den "Geiseln in Nahost" erzielt wurde. "Sie werden bald freigelassen werden", teilte Trump mit. Israel und die radikal-islamische Hamas einigten sich auf eine Feuerpause in dem seit 15 Monaten anhaltenden Konflikt, bei dem mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Dies teilten die Vermittler Katar, USA und Ägypten im Laufe des Abends mit. Die Hamas nannte die Vereinbarung einen großen Erfolg.
Die Feuerpause solle am 19. Jänner beginnen, sprich am Tag vor dem Amtseid von Trump.
Die Waffenruhe soll von den USA, Katar und Ägypten überwacht werden. Es werde ein "Überwachungsmechanismus" in Kairo installiert, wo ein aus Vertretern der drei Ländern bestehendes Team die Einhaltung der Vereinbarung kontrollieren werde, erklärte der katarische Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Die drei Länder hatten zuvor in den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermittelt.
Die EU-Kommission reagierte erleichtert auf die Vereinbarung. "Geiseln können mit ihren Angehörigen wieder vereint werden und humanitäre Hilfe kann Zivilisten im Gazastreifen erreichen", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula on der Leyen am Mittwochabend im Onlinedienst X. Dies bringe "Hoffnung für die gesamte Region, in der die Menschen viel zu lange unermessliches Leid erlitten haben".
Israel: Noch Details zu finalisieren
Konkret dreht sich besagtes (von beiden Seiten noch nicht offiziell verkündetes) Abkommen um eine Waffenruhe sowie die Freilassung von israelischen Geiseln, die am 7. Oktober 2023 verschleppt worden waren.
Die israelische Regierung wird einem Insider zufolge am Donnerstag vermutlich mehrheitlich für die Annahme der Vereinbarung stimmen, wird aus Regierungskreisen verlautet. Wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitteilte, seien in letzter Minute vorgebrachte Forderungen der Hamas von Israels Regierungschef erfolgreich abgewiesen worden. Es gebe "in dem Entwurf noch mehrere ungeklärte Klauseln und wir hoffen, dass die Details heute Abend finalisiert werden", hieß es in der Mitteilung.
Die Nachricht über die Einigung zwischen Israel und der Hamas auf eine Waffenruhe im Gazastreifen hat in dem Palästinensergebiet Jubel ausgelöst. Tausende Menschen versammelten sich in Gruppen auf den Straßen um zu feiern, die Menschen tanzten, umarmten einander und fotografierten sich.
Erster Schritt für längerfristige Lösung?
Zahlreiche Versuche hatten die Verhandler benötigt - einige Male war man knapp vor einem Abkommen gestanden, das jedoch entweder von der Hamas oder von den rechtsextremen Koalitionspartnern der Regierung Netanjahu torpediert wurde. Jetzt stehen Waffenruhe und Geisel- beziehungsweise Gefangenenaustausch - das könnte den Weg zu einer längerfristigen Lösung ebnen.
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