Französische Fahnder nahmen russischen Oligarchen in Gewahrsam

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Vorermittlungen gegen Kusmitschow.

Französische Ermittler haben den im Zuge des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen belegten russischen Oligarchen Alexej Kusmitschow in Polizeigewahrsam genommen. Im Rahmen einer Vorermittlung unter anderem wegen Geldwäsche, Steuerbetrug und der Verletzung internationaler Sanktionen habe es an mehreren Orten Hausdurchsuchungen gegeben, bestätigte die Finanzstaatsanwaltschaft am Montag in Paris der Deutschen Presse-Agentur.

Durchsuchungen gab es demnach in Südfrankreich und in der Pariser Wohnung von Kusmitschow. Der Oligarch befinde sich weiterhin in Gewahrsam.

850 Millionen Euro

Kusmitschow gilt als prominentes Mitglied der russischen Finanzelite und ist mit der Alfa Gruppe verbunden, einem der größten Finanz- und Industriekonzerne in Russland. Wie die Zeitung Le Monde am Montag berichtete, besitzt der Oligarch Jachten und Immobilien in Frankreich. Am Montag sei auch seine Villa im südlichen Saint-Tropez durchsucht worden. Kusmitschow zähle zu den einflussreichsten Personen in Russland und habe einen guten Draht zu Präsident Wladimir Putin, schrieb die Zeitung weiter.

Angesichts der gegen ihn verhängten Sanktionen hätte Kusmitschow sich eigentlich nicht mehr in der EU aufhalten dürfen.

Frankreich hatte nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine Vermögen russischer Oligarchen im Wert von rund 850 Millionen Euro eingefroren. Unter anderem ging es um Jachten und Luxusvillen an der Côte d'Azur, wo wohlhabende Russen seit vielen Jahren investieren.

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