Frankreichs Ex-Präsident unter Missbrauchsverdacht

Frankreichs Ex-Präsident unter Missbrauchsverdacht
Reporterin wirft 94-Jährigem sexuelle Belästigung vor - Anwalt: "Unwürdiger und verletzender Medien-Angriff".

Die französische Justiz untersucht Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Frankreichs Ex-Staatschef Valéry Giscard d'Estaing. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Paris.

Eine Reporterin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) hatten dem 94 Jahre alten Ex-Präsidenten in der vergangenen Woche vorgeworfen, sie sexuell belästigt zu haben. Er habe ihr "nach einem Interview, das ich mit ihm im Dezember 2018 in Paris geführt habe, mehrfach an das Gesäß gefasst", hatte die Journalistin Ann-Kathrin Stracke am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Sie bestätigte, Strafanzeige wegen sexueller Belästigung gestellt zu haben.

Der Anwalt des früheren Staatsoberhaupts, Jean-Marc Fédida, hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt, Giscard d'Estaing erinnere sich nicht an die Ereignisse, über die sich die Journalistin beklage, und wisse nichts über den rechtlichen Schritt. Der Ex-Staatschef betrachte das Ganze als einen "besonders unwürdigen und verletzenden Medien-Angriff".

Der liberale Zentrumspolitiker amtierte von 1974 bis 1981 im Élyséepalast. In den 1970er Jahren formierte er mit dem damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) ein bekanntes deutsch-französisches Duo.

Kommentare