Frankreich: Polit-Jungstar Macron will kandidieren
38-Jähriger hatte Ende August die Regierung des Sozialisten Manuel Valls verlassen und eine neue Bewegung gegründet. Nun will er laut Medien Präsident werdnen.
11.11.16, 14:25
Frankreichs Polit-Jungstar Emmanuel Macron (38) will laut einem Medienbericht bereits in der kommenden Woche erklären, bei der Präsidentschaftswahl anzutreten. Bisher wollte sich der frühere Wirtschaftsminister und Investmentbanker bis Weihnachten Zeit für die Ankündigung nehmen.
Wie die Tageszeitung "Liberation" am Freitag berichtete, wolle Macron die Vorwahl der bürgerlichen Rechten beeinflussen, die am 20. November beginnen wird. Er selbst nimmt an dieser Vorwahl nicht teil.
Macron gründete Bewegung "En marche!"
Macron hatte Ende August die
Regierung des Sozialisten Manuel Valls verlassen. Bereits im April gründete er seine eigene Bewegung "En marche!" (Auf dem Weg). Seine Gruppierung positionierte er "weder rechts, noch links". Macron will sich laut Zeitung rasch als ein Kandidat präsentieren, der in der Lage ist, die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen von der Front National (FN) auf dem Weg in den Elyseepalast zu stoppen.
Le Pen sieht sich seit dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im Aufwind. Frankreich wählt im April und Mai 2017 seinen nächsten Präsidenten.
Hollande unter Druck
Eine Kandidatur Macrons würde laut französischen Kommentatoren den amtierenden Staatschef Francois Hollande zusätzlich unter Druck setzen. Der Sozialist erklärte bisher nicht, ob er nächstes Jahr wieder antreten will. Freimütige Äußerungen in einem Enthüllungsbuch über Minister, politische Gegner und Staatsgeschäfte isolierten Hollande auch im eigenen Lager. Regierungschef Valls ist ein weiterer potenzieller Anwärter der Linken.
Ein Teil der oppositionellen Republikaner fordert eine Absetzung Hollandes. Ein dafür von 79 Abgeordneten in Gang gebrachtes Verfahren habe aber keine Chance, weil dafür eine Parlamentsmehrheit nötig sei, räumte der konservative Ex-Regierungschef Francois Fillon laut Nachrichtenagentur AFP ein.
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