Frankreichs Hypermärkte: Totgesagte leben länger

FILE PHOTO: Carrefour Hypermarket store in France
Groß-Supermärkte am Stadtrand sind in Frankreich seit Jahrzehnten ein Erfolgsmodell. Doch Online-Handel und Discounter sind zur Konkurrenz geworden.

aus Paris Simone Weiler

In der Tierfutter-Abteilung treffen sich nicht nur diejenigen häufig, die von dort etwas brauchen. Sondern auch jene, die sich mit anderen austauschen möchten.

Das gilt auch für den Mann, den Annie Ernaux in ihrem Buch "Schau dir die Lichter an, mein Schatz" beschreibt. "Er lächelt, geht ein paar Schritte neben mir", schreibt die französische Literatur-Nobelpreisträgerin darin. Er empfinde "einfach nur das Verlangen, einer unbekannten Frau zu sagen, dass er einen sechs Monate alten Hund hat". Ernaux gilt als meisterhafte Beobachterin von Alltagsszenen, die das Große im Kleinen zu erzählen weiß.

So machte sie den Hypermarkt der Kette Auchan in ihrem Wohnort Cergy, nordwestlich von Paris, sowie die Menschen, die dort einkaufen, arbeiten oder ihre Zeit totschlagen, zum Gegenstand ihres 2014 erschienenen Buches. Denn die Hypermärkte, riesige Supermärkte an den Stadträndern und in Industriegebieten, verraten viel über die Bewohner, ihre Vorlieben und Einkaufsgewohnheiten.

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